Deutsche Autobauer stehen vor schwierigem Jahr
Auf die Krise folgte das Rekordjahr: Die deutschen Autobauer haben 2021 enorme Gewinne erwirtschaftet. Doch der Krieg in der Ukraine schürt Rezessionssorgen und verstärkt die bestehenden Lieferprobleme zusätzlich. An der Börse wurden Zykliker bereits abgestraft. Wie geht es weiter für Deutschlands Vorzeige-Branche?
Beim Absatz konnte BMW 2021 am Premium-Konkurrenten Mercedes-Benz vorbeiziehen (vgl. PB v. 14.1.). Den Umsatz steigerten die Münchner um 12,1% auf 111,2 Mrd. Euro, das EBIT hat sich auf 13,4 Mrd. Euro fast verdreifacht, wodurch die Marge von 4,9 auf 12,0% sprang. Der Nettogewinn konnte mit 12,5 Mrd. Euro sogar mehr als verdreifacht werden. An der Börse wurde die sich abzeichnende starke Entwicklung vorweggenommen, die DAX-Aktie (75,98 Euro; DE0005190003) übersprang zu Jahresbeginn erstmals seit sechs Jahren die Marke von 100,00 Euro. Seither geht es abwärts. Denn das starke Jahr 2021 ist für BMW vorerst nicht zu toppen: 2022 soll der Absatz stagnieren, die EBIT-Marge kriegsbedingt nur 7 bis 9% erreichen. Dass die Bayern nicht nur schuldenfrei sind, sondern sogar eine steigende Netto-Liquidität aufweisen (s. S. 1), ist schön, aber kein Alleinstellungsmerkmal. Damit können die Wettbewerber auch glänzen. Das 2022er-KGV ist zwar mit 4,5 sowohl im Branchenvergleich als auch historisch (5 Jahre: 8,8) günstig. Der Gewinn je Aktie wird gegenüber dem hohen 2021er-Niveau bis 2024 aber um gut 7% p. a. sinken.
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