Europa-Aktie

Verbund – Dividendensprung in schweren Zeiten

Wasserkraftwerk
Wasserkraftwerk © Verbund

In Österreich wurden die ersten Ausgangssperren verhängt. Das alltägliche Leben kommt immer stärker zum Erliegen. Die Haushalte sind also mehr denn je darauf angewiesen, mit Strom versorgt zu werden. Und sie verbrauchen deutlich mehr als in normalen Zeiten.

Als größter Versorger der Alpenrepublik gerät die Verbund AG damit in den Fokus – auch in den der Anleger. Die Aktie (30,22 Euro; AT0000746409) könnte als großer Gewinner aus der Krise hervorgehen.

Mit einem Kursverlust von über 40% seit Mitte Februar ist das im österreichischen Leitindex ATX gelistete Papier auf dem Niveau von Mitte 2018 angekommen. Unsere Empfehlung vom 11.11.16 wurde am 11.3. ausgestoppt – mit einem stattlichen Gewinn von 157%. Das KGV hat sich inzwischen auf 16 vergünstigt. Hinzu kommt eine attraktive Dividendenrendite von 2,4%. Denn der Verbund-Vorstand um CEO Wolfgang Anzengruber will der HV, die nach aktuellem Stand für den 28.4. angesetzt ist, eine Dividende von 0,69 Euro je Papier vorschlagen – eine deutliche Erhöhung um 64,3%!

Da die Ankündigung vom Mittwoch (18.3.) mitten in die Corona-Krise fällt, die Auswirkungen des Virus also einkalkuliert sind, gehen wir davon aus, dass dieser Vorschlag Bestand haben wird. Damit schütten die Wiener 43,2% ihres Nettogewinns aus, der sich 2019 um 28,1% auf 554,8 Mio. Euro erhöht hat. Das EBITDA legte 36,9% zu und erreichte knapp 1,2 Mrd. Euro. Der Umsatz stieg auf rd. 3,9 Mrd. Euro (+45,8%). Ebenfalls erfreulich: Der Free Cashflow stieg nach Dividenden um fast 170% auf 639,3 Mio. Euro. Für 2020 plant Anzengruber mit einem EBITDA zwischen 1,15 Mrd. und 1,34 Mrd. Euro und einem Nettogewinn von 510 Mio. bis 630 Mio. Euro. Ein Erreichen der oberen Enden dieser Spannen halten wir für möglich.

Denn das Geschäftsmodell von Verbund ist durch das Coronavirus nicht existenziell bedroht. Strom aus Wasser- und Windkraft kann weiter produziert werden. Einzig die Nachfrage von Unternehmen, die ihre Tätigkeit vorübergehend einstellen, wird sinken. Dieser Faktor dürfte in der Prognose aber berücksichtigt worden sein. Am Donnerstag legte die Aktie gut 4% zu.

Da wir kürzlich erst ausgestoppt wurden, kommt Verbund auf die Beobachtungsliste.

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