Kühne + Nagel – Rückenwind von hoher See hilft der Aktie nicht

Angst vor Altersarmut hat Klaus Michael Kühne sicherlich nicht. Doch der Unternehmer bewies zuletzt wahrlich kein glückliches Händchen bei seinen Investments. Die Millionen, die er in den Hamburger SV steckte, hätte er sportlich gesehen auch aus dem Fenster werfen können. Und als Großaktionär des Schweizer Logistikers Kühne + Nagel, in dessen Verwaltungsrat der Milliardär sitzt, hat er 2018 ebenfalls keine Rendite gemacht. Im Gegenteil: Nach einer 35%-Rally innerhalb von zwölf Monaten erreichte die Aktie (135,20 CHF; CH0025238863) Anfang Februar zwar ihr Allzeithoch bei 181,80 CHF. Seither verlor sie fast ein Viertel ihres Wertes.

Das ist verwunderlich. Denn anders als der HSV liefert Kühne + Nagel durchaus Erfolge, wie die am Donnerstag (18.10.) vorgelegten Q3-Zahlen eindrücklich zeigen: Das Frachtgeschäft konnten die Schweizer in den ersten neun Monaten des Jahrs deutlich steigern. Auf See wickelte der Logistiker über 3,5 Mio. Standardcontainer ab und wuchs mit 8,8% sogar doppelt so stark wie der Gesamtmarkt. In der Luft legte die Frachtmenge um 16% auf 1,3 Mrd. Tonnen zu und der Land-Umsatz stieg um 16,2%. Planmäßige Investitionen in operative Systeme belasteten jedoch bei der Kontraktlogistik das Ergebnis, das trotz einer deutlichen Umsatzsteigerung mit 93 Mio. CHF (rd. 81,3 Mio. Euro) unterhalb des Vj. lag. Der Konzernumsatz stieg auf knapp 15,4 Mrd. CHF (+13,6%), das EBITDA legte 7,9% auf 906 Mio. CHF und der Nettogewinn 7,4% auf 580 Mio. CHF zu.

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