Die Fed gibt den Takt vor

Investoren werten die Feinadjustierung der US-Geldpolitik, ähnlich wie die überraschende Zinserhöhung der Bank of England, aber eher als Zeichen, dass die Fed (anders als die EZB, die 2022 nicht an der Zinsschraube drehen wird – s. a. PLATOW Brief) schon die Inflation bekämpfen kann, ohne dabei die wirtschaftliche Erholung zu gefährden. Anleger freuen sich also über den Vertrauensbeweis, den die Fed in die Strahlkraft der eigenen Wirtschaft legt.
Behält die Fed recht, könnte die künftige Gewinnentwicklung der Unternehmen besser ausfallen als vom Markt derzeit eingepreist. Das wiederum würde dabei helfen, bestehende Ungleichgewichte am Markt – beim S&P 500 etwa sorgen allein Apple, Microsoft, Alphabet, Nvidia und Tesla für ein Drittel des Index-Zugewinns in diesem Jahr – durch ein breiter angelegtes Gewinnwachstum auszunivellieren.