Berkshire Hathaway-Einstieg bei TSMC beflügelt ASML
Nach starken Q3-Zahlen (vgl. PB v. 21.10.) hatten wir bei unserem ehemaligen Musterdepotwert ASML (577,30 Euro; NL0010273215) zum Wiedereinstieg geraten. Neben den besser als erwarteten Zahlen überzeugte uns v. a., dass im Zuge des Kursrutsches um 44% auf ein Jahrestief bei rd. 400 Euro Mitte Oktober, die Aktie nun mit dem 25-Fachen der erwarteten Gewinne für das Geschäftsjahr 2022 wieder deutlich attraktiver geworden war.
Das Kursplus von 25% seitdem dürfte bei dem Wachstumswert auch nicht ausschließlich durch das Abflauen der Inflation (vgl. „Unsere Meinung“) getrieben sein, sondern auch durch ein Nachlassen der Lieferkettenprobleme und der starken fundamentalen Verfassung des Marktführers mit EBIT-Margen jenseits der 30%. Der Quasi-Monopolist aus den Niederlanden ist führend in der Herstellung von Litografiemaschinen für die Halbleiterindustrie. Zwar werden die Chip-Investitionen von Kunden wie Intel und Samsung in 2023 das Niveau der vergangenen Jahre nicht halten können. Das dürfte vom Markt aber weitestgehend eingepreist sein. Langfristig ist die Nachfrage nach immer mehr Chips intakt (vgl. Infineon in dieser Ausgabe).
Für positives Aufsehen sorgte diese Woche der mit einem Marktanteil von 60% größte Auftragsfertiger für Speicherchips TSMC (vgl. PEM v. 20.10.). Bekannt wurde, dass sich Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway mit 4,1 Mrd. US-Dollar an TSMC beteiligt hat. TSMC ist zugleich einer der wichtigsten Kunden von ASML. Gerade erst haben die Taiwaner neun Maschinen der 1. Generation zu je 150 Mio. Euro bestellt. Das Auftragsbuch von ASML enthielt im Q3 Bestellungen im Wert von 38 Mrd. Euro – zwei Mal soviel wie der Jahresumsatz 2021. Zwar belastet der USA-China-Konflikt, positiv ist jedoch, dass ASML nur Maschinen der 2. Generation (DUV) an die Volksrepublik liefert. Doch auch die würden die USA am liebsten verbieten. Nach Taiwan (40%) und Südkorea (33%) ist China (15%) der drittwichtigste Absatzmarkt. Auf dem aktuellen Niveau überwiegen für uns jedoch die Chancen die Risiken.
ASML bleibt ein Kauf. Stopp hoch auf: 398,50 Euro.
ASMLUNSER VOTUM: KAUFEN
Aktienkurs in Euro
ARTIKEL DIESER AUSGABE
Was nach dem Inflationsgipfel lauert
Die besser als befürchteten US-Inflationsdaten aus vergangener Woche haben ein Kursfeuerwerk an den Märkten entfacht und die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen deutlich unter... mehr
Talanx trotzt Katastrophen
Wie von uns vermutet, schlug sich der Versicherer Talanx auch im Q3 tapfer und erzielte per September unter dem Strich einen Nettogewinn von 225 Mio. Euro (+27,1%). In einem schwierigen... mehr
KWS Saat lässt Umsätze spriessen
Beim Saatguthersteller KWS Saat explodierten im Q1 (per 30.9.) dank erhöhter Preise für Agrarrohstoffe die Einnahmen. Wie die Einbecker am Montag (14.11.) bekanntgaben, legten die Umsätze... mehr
Nice profitiert von Digitalisierung
In Zeiten zunehmender Digitalisierung steigt das Interesse, Kunden im Internet besser zu verstehen und zu steuern. Die in Israel beheimatete Nice stellt dafür eine Echtzeit-Datenplattform... mehr
Roche mit Rücksetzer
Eine herbe Schlappe im Kampf gegen Alzheimer mussten der Schweizer Pharmakonzern Roche und sein deutscher Partner Morphosys hinnehmen. Der Wirkstoff Gantenerumab verfehlte in zwei größeren... mehr
Jost Werke rasen davon
Über die vorläufigen Eckdaten für das abgelaufene Q3 von Jost Werke haben wir in PB v. 7.11. bereits berichtet und unseren risikobewussten Lesern die Aktie (48,45 Euro; DE000JST4000)... mehr
Infineon – Sehr grosser Optimismus
Die am Montagnachmittag (14.11.) neu formulierten Ziele haben die Infineon-Aktie (32,36 Euro; DE0006231004) deutlich beflügelt. Seit dem Korrekturtief im Juli ist der Kurs nun um über... mehr
Vodafone will Vantage Towers
Am vergangenen Mittwoch (9.11.) hat ein Konsortium aus Vodafone (Anteil: 81,7%) KKR und Global Infrastructure Partners den übrigen Minderheitsaktionären (rund 12,3%) von Vantage Towers... mehr
Vitesco – Die Zukunft ist elektrisch
Vitesco setzt voll auf Elektroautos. Für das Geschäftsfeld Elektrifizierung prognostiziert der Automobilzulieferer bis 2026 ein organisches Wachstum von durchschnittlich 40 Prozent pro... mehr
Energiekontor – Sonniger Ausblick
Als Projektierer und Betreiber von Wind- und Solarparks gilt Energiekontor als Profiteur der Energiewende. Aufgrund einer hohen Nachfrage, einer gut gefüllten Projektpipeline sowie einem... mehr