Den „Sweet Spot“ nutzen
Es ist eine Phase, wie es sie an den Kapitalmärkten nicht allzu häufig gibt: Wenn konjunkturelle Erholung und lockere Geldpolitik der Notenbanken zusammentreffen, sprechen Börsianer gerne von einem „Sweet Spot“; einem optimalen Punkt, an dem sich Investments ganz besonders auszahlen. Die lockere Geldpolitik existiert bereits seit Jahren, aber jetzt kommt der Faktor der wirtschaftlichen Erholung hinzu. Denn die Rezession, auf die die Börsen-Welt seit langem gewartet hat, haben wir nun hinter uns.
Zumindest Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding sieht keine Gründe, die in nächster Zeit zu einem Abschwung führen könnten. „Ein neuer Zyklus hat begonnen“, was im Regelfall ein Wachstum über dem Trend bedeute, zeigt er sich im Austausch mit PLATOW zuversichtlich. Die kommenden zwei Jahre könnte der Sweet Spot am Kapitalmarkt andauern. Auch wir halten diesen Ausblick trotz der tiefen Einschnitte, die Corona hinterlassen hat, für gar nicht so abwegig: Der Einzelhandel ist bereits wieder angelaufen. Im Sommer kamen auch Industrie und Außenhandel langsam wieder in Gang und werden in den nächsten Monaten weiter zulegen. Im Frühjahr 2021 dürfte zudem in den Führungsetagen vieler Unternehmen neue Zuversicht einziehen. Schmieding rechnet damit, dass Investitionen im weiteren Jahresverlauf zunehmen und klassische Fiskalstimuli spürbar werden.
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