Laborausrüster

Qiagen muss Vertrauen stärken

Qiagen war eine der ersten Technologieperlen, die zunächst lieber an der Nasdaq als hierzulande debütierte (s. „Unsere Meinung“ links). Doch egal wo – das Anlegervertrauen darf nicht enttäuscht werden, und da leistete sich der Laborausrüster zuletzt einige Klöpse, zu denen am Montagabend (12.7.) eine gesenkte 2021er-Umsatzprognose hinzukam.

Qiagen erwartet jetzt in diesem Jahr nur noch ein währungsbereinigtes Erlösplus von mindestens 12% (zuvor: mindestens 18%), weil weniger Covid-19-Tests anfallen. Immerhin peilt CEO Thierry Bernard beim Gewinn je MDAX-Aktie (39,51 Euro; NL0012169213) weiter mindestens 2,42 US-Dollar (zuvor: 2,42 bis 2,46 Dollar) an. Zudem kündigte er ein neues Rückkaufprogramm über 100 Mio. Dollar an, das allerdings im Rahmen der von 2020 bis 2023 geplanten 400 Mio. Dollar liegt. Wir errechnen für Qiagen, das sich mit LEG Immobilien ein enges Rennen um die DAX-Aufnahme im September liefert, ein 2022er-KGV von 21. Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt von 32 und angesichts eines erwarteten organischen Wachstums im hohen einstelligen Prozentbereich ist das sehr attraktiv, zeigt aber, dass Anlegervertrauen verspielt wurde.

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