Intel – Digitalisierung bringt Chip-Gigant auf Touren
Fast unbeschadet könnte Intel durch die Corona-Krise kommen. Unabhängig davon spendeten die Kalifornier vergangene Woche 50 Mio. US-Dollar für die Bekämpfung des Virus.
Operativ dürfte das Unternehmen aktuell sogar Rückenwind verspüren, denn der zunehmende Datenverkehr zwischen Rechenzentren und privaten Haushalten spielt ihm in die Karten: Cloud-Dienstleister benötigen immer mehr Rechenleistung, die sie von Intel bekommen. Aber auch das klassische PC-Geschäft könnte in den kommenden Wochen für Überraschungen sorgen und wieder in Schwung geraten.
Der Trend zur Digitalisierung dürfte sich beschleunigen und viele Menschen könnten ihr Home Office mit PCs und Notebooks aufrüsten. Hier sind die Kalifornier noch immer klarer Marktführer: 80% der Geräte sind mit Intel-Chips ausgestattet. Der seit Anfang April erhältliche schnellste Prozessor für mobile Geräte (i9-10980HK) kam somit zur richtigen Zeit. Da der Rivale Samsung bereits am 7.4. dank guter Halbleiter-Nachfrage einem Umsatz- und Gewinnanstieg im Q1 ankündigte, erwarten wir am 23.4. auch von Intel gute Zahlen. Der Umsatz dürfte um 18% auf rd. 19 Mrd. Dollar gestiegen und die bereinigte operative Marge von 29% auf hohe 35% ausgebaut worden sein. Den ber. Gewinn je Aktie (EPS) erwarten wir mit 1,30 Dollar stolze 50% höher als vor Jahresfrist.
Auch wenn sich CEO Robert Swan seit seinem Amtsantritt am 31.1.19 die Anerkennung der Branche erst verdienen musste, sprechen die Zahlen für ihn. Immerhin hat Swan die Geschäfte mehr in Richtung Datenverarbeitung und -speicherung verlagert. Die Folge: Der Konzern hat mehr Wachstumsperspektiven, wie u. a. Mobileye, das Fahrerassistenzsystem zur Vermeidung und Verminderung von Kollisionen, zeigt. Das vergangene Gj. schloss der Konzern mit einem Zuwachs von 2% beim Umsatz und 6% beim EPS ab. Die Dow Jones-Aktie (60,31 Dollar; US4581401001) kletterte in Swans Zeit rd. 10 Dollar. Das Papier ist fundamental mit einem KGV von 12 und einer sicheren Dividendenrendite von 2,3% aber immer noch attraktiv.
Investoren legen sich deshalb Intel weiter ins Depot. Unser Stopp steigt von 40,00 auf 43,00 Dollar.
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