Q1 – Bangemachen gilt nicht
Die US-amerikanische Großbank JP Morgan hat am Freitag (12.4.) ein ordentliches Brett hingelegt. Der Konkurrent unserer Deutschen Bank streicht für das erste Quartal einen Rekordgewinn von 9,2 Mrd. US-Dollar ein, was in etwa dem Börsenwert der Commerzbank (9,5 Mrd. Euro) entspricht. Die europäischen Mitbewerber, die unter fragmentierten Märkten und dem Niedrigzins-Diktat der EZB leiden, werden im Auftaktquartal 2019 weiter abgehängt (s. a. PLATOW Brief). Vor diesem Hintergrund erscheinen die Fusionsgespräche der beiden deutschen Spitzenhäuser beinahe schon wie ein letzter verzweifelter Versuch, irgendwie noch auf den abfahrenden Zug der globalen Finanzplayer aufzuspringen.
Abseits der Banken muss Anlegern deutscher Unternehmen aber keineswegs bange sein. Dafür sprechen drei Gründe: Zum einen sind die Erwartungen hierzulande an das Auftaktquartal schon deutlich zusammengestutzt worden. Warnsignale von Frühindikatoren wie Auftragseingang und Ifo-Index haben hier ebenso ihren Beitrag geleistet wie die Verunsicherungen durch Brexit und Handelsstreitigkeiten. Zum zweiten sind deutsche Konzerne nach dem markanten Kursrutsch Ende 2018, der heftiger ausfiel als in den USA, deutlich günstiger bewertet. Beim HDAX ergibt sich ein 2019er-KGV von 13, während der Dow Jones bei 16 und der Nasdaq 100 sogar bei 21 gepreist wird. Schwache Q1-Zahlen träfen daher hierzulande auf eine wesentlich realistischere Bewertung als auf der anderen Seite des großen Teichs. Und drittens haben sich deutsche Unternehmen bei wichtigen Zukunftsthemen aussichtsreich platziert. Das betrifft den enormen Datenhunger der 5G-Fabrik (vgl. „SAP ist bei 5G heimlich dabei“ in PB v. 5.4.) ebenso wie den gefragten Gesundheitssektor (vgl. „Biotech braucht mutige Anleger“ in PB v. 10.4.) oder die von deutscher Ingenieurskunst geprägte Medizintechnik (siehe „Rundblick“ auf S. 2).
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