Symrise – „Gegessen wird immer“

Moll-Töne waren noch nie das Ding von Heinz-Jürgen Bertram. Auch nicht jetzt, wo sich die konjunkturelle Lage zusehends eintrübt. „Gegessen und getrunken wird immer“, witzelte der Symrise-CEO bei der Bilanz-PK am Mittwoch (13.3.) in Frankfurt. Allerdings müsse der Hersteller von Aromastoffen das „Ohr auf der Straße“ haben, da sich das Konsumentenverhalten ändern könne. Doch das Geschäft des MDAX-Konzerns hat sich verbreitert. Mit der Übernahme von ADF/IDF 2018 hat er sich in die attraktive Lage versetzt, Produkte auch an die Konkurrenz verkaufen zu können. Durch den 800 Mio. Euro schweren Zukauf will Symrise in den kommenden Jahren Kostensynergien von 700 Mio. Euro heben.

Zunächst einmal drückt er aber auf den Gewinn. Das EBITDA stagnierte 2018 mit 631 Mio. Euro. Beim Umsatz hingegen schafften es die Holzmindener, mit einem Zuwachs von 5,8% das Marktwachstum deutlich zu übertreffen. Organisch wuchs der Konzern sogar 8,8%, was laut Bertram kein Wettbewerber von sich behaupten könnte. Die EBITDA-Marge lag mit 20% im gesteckten Rahmen von 19 bis 22%. Dass sie 2019 dieses Niveau lediglich halten soll, begründet der CEO mit weiteren Investitionen in organisches Wachstum, die sich im laufenden Jahr auf etwa 200 Mio. Euro summieren sollen und zu einem vergleichsweise hohen Capex von 5 bis 6% führen. Mittelfristig soll dieser aber wieder auf die branchenüblichen 4 bis 5% zurückgehen. Zudem betonte Bertram, dass die anvisierte 2019er-Marge von 20% keine Gewinnwarnung sei und stellte zwischen den Zeilen eine Anpassung im Jahresverlauf in Aussicht. Zudem will er durch den Abbau von Lagerbeständen den Cashflow steigern und die Verschuldung senken. Sportlich sind die Ziele, die sich Symrise bis 2025 gesetzt hat: Der Umsatz soll auf 5,5 Mrd. bis 6,0 Mrd. Euro fast verdoppelt werden, die EBITDA-Marge auf 20 bis 23% steigen (vgl. PB v. 20.2.).

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