Unsere Meinung

Autos am Tropf des Exports

Die Autokönige reisen geschlossen nach China, um ihre wichtigste Kundenbasis zu umgarnen.
Die Autokönige reisen geschlossen nach China, um ihre wichtigste Kundenbasis zu umgarnen. © Volkswagen AG

Furcht und Sorge im Ausland, Stolz im Inland – Die Reaktionen auf den deutschen Exportüberschuss sind gespalten. Aber der Trend zeigt nach unten. Seit dem Rekordhoch 2016 sinkt der Überschuss. 2018 lag er mit 228 Mrd. Euro um 8% niedriger als 2017. Der Außenhandel ist Herz der deutschen Wirtschaft, die Unternehmen exportieren Waren rund um den Globus. Doch die Welt verändert sich: Konjunktursorgen, Handelskonflikte und Brexit schwächen v. a. die Außenflanke, eine deutsche Domäne. Im Februar wurden 1,9% weniger Waren ausgeführt als im Januar. Der Auftragseingang für die exportabhängige Industrie fiel sogar um 4,2%. „Das Exportmodell gerät unter Beschuss“, warnt Christian Lips (Nord/LB) gegenüber PLATOW. Da hilft es, dass aktuell die Binnennachfrage mit Bau und Konsum noch intakt ist.

Als Deutschlands größter Wirtschaftszweig ist die Autoindustrie von der Exportschwäche besonders stark betroffen. 2017 sank die Produktion bei Herstellern und Zulieferern um 7%. Das neue WLTP-Prüfverfahren ließ im 2. Hj. den Absatz einbrechen. Zudem zeigt der wichtige chinesische Markt seine Grenzen auf. Deutsche Konzerne werden es dort schwerer haben. Nicht zu vergessen die US-Zölle auf Autos und Autoteile aus der EU, die im Mai in Kraft treten könnten. Und mit Dieselskandal und möglichen illegalen Absprachen haben sich die Hersteller selbst ins Knie geschossen.

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