Fondsbericht

Platow-Fonds im April – Aktionäre setzen auf das V

PLATOW-Fonds
PLATOW-Fonds © PLATOW Verlag

V, U, W oder L? Das ist derzeit wohl die Frage aller Fragen. Welchem Buchstaben wird die Erholung der Wirtschaft und der Aktienkurse nach dem „Corona-Crash“ ähneln? Einem V, also einem schnellen Anstieg nach dem Sturz? Oder seinem weniger hübschen Bruder, mit ausgedehnterer Talsohle, dem U? Oder gar dem noch etwas hässlicheren W, das einen zweiten Absturz bringt? Oder sogar dem gefürchteten L, also einer bestenfalls schwachen Erholung auf niedrigem Niveau?

Natürlich ist das V der Wunschkandidat aller Wirtschaftsauguren und Börsianer. Was am Ende wirklich erscheinen wird, kann ex ante niemand seriös prognostizieren. Wir bei pfp Advisory beschäftigen uns ohnehin weder mit Buchstabensuppe noch mit Kaffeesatzleserei. Vielmehr zielen wir darauf, ein robustes Aktienportfolio zu konstruieren, das mit jedem Buchstaben zurechtkommt. Gänzlich ausschalten lässt sich das Marktrisiko in einem klassischen Aktienfonds ohne spürbare Renditeeinbußen ohnehin nicht.

Exemplarisch zeigte sich das in den vergangenen beiden Monaten. Hatte der DWS Concept Platow (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) im März den höchsten Renditeverlust seit seiner Auflage im Mai 2006 einstecken müssen, folgte im April der höchste Gewinn binnen eines Kalendermonats direkt auf dem Fuß. Was den Fondspreis betrifft, spricht momentan also nichts gegen ein V. In beiden Monaten lag die Rendite zudem über der von DAX und SDAX, weshalb der große Vorsprung seit Auflage über diese beiden Indizes im Berichtsmonat erneut ausgebaut wurde.

Verantwortlich für diese Wertenwicklung war eine Vielzahl von Aktien, die den April mit prozentual zweistelligen Kursgewinnen abschlossen. Den Vogel schoss Hapag-Lloyd ab: Der Titel erreichte kurz nach dem Marktcrash nicht nur neue Allzeithochs, sondern bildete auch eine Fahnenstange aus (gewissermaßen den Buchstaben J). In diesen Exzess hinein reduzierten wir unsere Position deutlich. Ebenfalls ein Allzeit-hoch erreichte Medios, Init immerhin ein neues Mehrjahreshoch. Hohe Monatsgewinne erzielten überdies Cancom, Cewe, Deutsche Industrie, Funkwerk, Gerresheimer, Mensch und Maschine sowie Steico. Größere Verluste gab es lediglich bei kleineren Positionen wie Drägerwerk oder KAP. Die Frage nach einer schnellen oder langsamen Erholung treibt natürlich auch die Unternehmensvorstände um, wie wir in den zahlreichen Telefon- und Webkonferenzen bemerkten. Wie vor Monatsfrist an dieser Stelle erwartet gingen weitere Firmenlenker auf Nummer sicher und strichen ihre Prognosen (z. B. Allianz, Datagroup, Einhell, Hannover Rück, Logwin, MLP, Talanx) bzw. Dividendenvorschläge (z. B. OHB, Puma, S&T).

Neben diversen Meldungen zu Jahres- und Quartalszahlen registrierten wir auch wieder zahlreiche Insideraktivitäten. So beobachteten wir Käufe im Rahmen von Directors‘ Dealings bei Adesso, Cewe, Deutsche Industrie, Drägerwerk, Einhell, Elmos, MLP und Muehlhan, Verkäufe bei Init sowie Orbis und beide Transaktionsarten bei Medios. Der bisherige Überhang bei den Käufen spricht dafür, dass wohl auch einige Unternehmensinsider auf ein V setzen. Welcher Buchstabe auch immer sich manifestieren wird: Wir werden das Portfolio des Fonds und des „Platow-Zertifikats“ (DE000DB0PLA8) auch weiterhin mit unserer bewährten Investmentstrategie steuern. Bleiben Sie gesund!

Autoren: Christoph Frank und Roger Peeters, pfp Advisory

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