Bärenmarkt in der Todeszone?
Bärenmarkt in der Todeszone?
Die Stimmung spielt an der Börse eine wichtige Rolle. Zuletzt machte sich ein gewisser Optimismus breit. Nach der wöchentlichen Umfrage der „National Association of Active Investment Managers“ (NAAIM) ist der Aktienanteil in den Portfolien privater US-Vermögensverwalter am 16.11. erstmals wieder über 60% gestiegen, nachdem er bis zum 28.9. auf unter 13% gefallen war und damit den niedrigsten Stand seit dem Corona-Crash vom 18.3.2020 (10%) erreichte. Der Stimmungsumschwung, der hinter dem erhöhten Aktienanteil liegt, korreliert mit der Erholung an den Märkten. Am 28.9. markierte der DAX sein Zwischentief bei 11 862 Punkten, während der S&P 500 kurz darauf unter 3 500 Punkte fiel. Seither hat der deutsche Leitindex rund 20% zugelegt, sein US-Pendant immerhin auch schon 12,7%.
In Bärenmärkten haben sich aber NAAIM-Werte von über 60 aber häufig als die Todeszone für Zwischenerholungen erwiesen: Sowohl nach der Finanzkrise 2007/2008 als auch nach dem Platzen der Dotcom-Blase im März 2020 rutschte der Markt immer genau dann ab, wenn die Stimmung zu gut wurde und sich der NAAIM bei 60 bis 80% einpendelte. Das Phänomen lässt sich damit erklären, dass nach dem Erreichen dieser Stimmungs-Plateaus positive Nachrichten ausblieben. Weder die Korrektur der hochgesteckten Internet-Träume noch die globale Finanzkrise rund um die Lehman-Pleite waren eben innerhalb kürzester Zeit ausgestanden. Als positive Nachrichten ausblieben, fiel der u. a. von der Stimmung getragene Börsenaufschwung erst einmal in sich zusammen.
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