Kein Anlass zur Schwarzmalerei
Auf diese Rekordmarke hätten Deutschlands Unternehmen gerne verzichtet. Von den gut 300 im Prime Standard notierten Gesellschaften gaben 54 im 1. Hj. eine Umsatz- und/oder Gewinnwarnung ab; lt. einer EY-Studie so viele wie seit neun Jahren nicht mehr. Die Stimmung auf Deutschlands Chefetagen wird also zunehmend schlechter.
Aber Schwarzmalen gilt nicht. Im gleichen Zeitraum setzten sich nämlich 51 Gesellschaften auch höhere Ertrags- bzw. Erlösziele. Unter die Räder kommen nicht alle Wirtschaftszweige, sondern in erster Linie einzelne Branchen. Bei der Automobilindustrie etwa mussten fünf von zwölf Vertretern ihre Finanzziele korrigieren. Wer wie die Telekommunikations- und Immobilienbranche weniger stark am Tropf des Exports hängt, schlägt sich deutlich besser. Weil die Biotechnologie und Medizintechnik dazugehören, haben wir zuletzt Evotec in unser Musterdepot aufgenommen.
Die deutsche Wirtschaft ist grundsätzlich breiter und solider aufgestellt als in der Vergangenheit. In der Studie des Weltwirtschaftsforums zur globalen Wettbewerbsfähigkeit schafft es unser Land immerhin nach den USA und Singapur auf Platz 3. Gelobt wird darin u. a. die Innovationskraft. Vor zehn Jahren rangierte Deutschland noch auf Rang 7, hinter der Schweiz und den Skandinaviern. Stützend kommt dank der niedrigen Arbeitslosenquote eine solide Binnennachfrage hinzu. Und der Handelsstreit bringt deutschen Unternehmen nicht nur Belastungen: Weil sowohl der deutsche als auch der chinesische Handel mit den USA bedroht ist, drängt Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einen stärkeren Warenverkehr zwischen beiden Ländern. Die vertiefte Kooperation von Airbus mit der Aviation Industry Cooperation of China ist ein erstes Ergebnis dieser Bemühungen. Auch der Spezialchemiekonzern Evonik erkennt großes Potenzial im Reich der Mitte,
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