SGL Carbon enttäuscht zarte Ergebnishoffnungen für 2019

Der Carbonspezialist SGL Carbon trat am Nikolaustag eher als Knecht Ruprecht denn als Weihnachtsmann auf. Denn der vom Aufsichtsrat beschlossene Fünfjahresplan sieht höhere Investitionen vor, die im Gegenzug die Ziele für den freien Barmittelzufluss und die Kapitalrendite zeitlich um ein Jahr nach hinten verschieben. Weil damit zudem Erwartungen über eine operative Verbesserung im kommenden Jahr ad acta gelegt werden können, reagierte die SDAX-Aktie (7,24 Euro; DE0007235301) zeitweise mit einem Kursrutsch von 20%.

Der Auslöser der ganzen Kursmisere ist dabei eigentlich positiv: Weil das Batteriegeschäft brummt, stoßen die Wiesbadener an Kapazitätsgrenzen und wollen in den Jahren 2019 bis 2021 insgesamt 80 Mio. Euro mehr investieren. Schwächer läuft es dagegen im Fasersegment, v. a. bei den Geschäften mit Kunden aus der Windenergie. Weil sich diese Entwicklung auch 2019 fortsetzt, werde das Ergebnisniveau in den Jahren 2018 und 2019 voraussichtlich niedriger ausfallen als zuvor erwartet. Diese Ansage kommt bei Anlegern ebenso schlecht an wie die Ankündigung einer neuen Wandelanleihe von bis zu 275 Mio. Euro. Zwar versicherte SGL Carbon, dass keine Eigenkapitalmaßnahmen notwendig seien, doch der Verschuldungsgrad wird in den Jahren 2019 und 2020 über dem Ziel von Konzernchef Jürgen Köhler liegen.

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