Europaaktie

Medienriese Vivendi macht sich im europäischen Pay-TV breit

Viel Bewegung herrscht am Hauptsitz von Vivendi
Viel Bewegung herrscht am Hauptsitz von Vivendi © Olivier Roy - Vivendi

Viel Bewegung herrscht derzeit in der europäischen Medienlandschaft. So ist bei ProSiebenSat.1 seit Mai Italiens Mediaset mit 9,6% unter den Aktionären. Bei Axel Springer laufen derweil spannende Verhandlungen über eine Beteiligung des US-Finanzinvestors KKR. Und auch Frankreichs Vorzeigeunternehmen Vivendi baut seine Sparten von der Musikproduktion (Universal Music Group; UMG) über die Pay-TV-Aktivitäten (Canal+) bis hin zur Medienagentur (Havas) weiter aus.

Vergangene Woche gaben die Franzosen bekannt, dass Canal+ den Wettbewerber M7 für gut 1 Mrd. Euro übernehmen wird. Ca. 3 Mio. Nutzer aus sieben neuen europäischen Ländern kommen hinzu, so dass die Eigenproduktionen und die Mediathek von mehr als 6 000 Filmen noch besser verwertet werden können. Ein richtiger Schritt, denn im Heimatmarkt scheint das Abo-Wachstum zum Erliegen zu kommen. Mit knapp 1,3 Mrd. Euro setzte Canal+ im Q1 daher auch 3,3% weniger um. Das Bezahlfernsehen bleibt jedoch eine der tragenden Gewinnsäulen und Zugpferd des Medienkonzerns. Mit dem Zukauf der Verlagsgruppe Editis für 900 Mio. Euro stieg Vivendi im Februar zudem in einen weiteren Medienbereich ein. Editis veröffentlicht im Jahr ca. 4 000 neue Bücher und ist der zweitgrößte französischsprachige Verlag.
Bei den Sparten lief es zuletzt v. a. im Musikgeschäft besser als erwartet. Dort dominiert UMG bereits den Markt, noch vor Sony Music und Warner Music Group. Für weitere Fortschritte wird aber noch ein Partner gesucht, der bis zu 50% der Anteile übernehmen könnte. Vermehrte Streaming- und CD-Verkäufe führten im Q1 zu einem Umsatzsprung von 18,8% auf 1,5 Mrd. Euro.

Die Akquisitionen sorgen bei Vivendi für frisches Wachstum. Deshalb finden wir die im Euro Stoxx 50 notierte Aktie (24,39 Euro; FR0000127771) mit einem KGV von 23 auch nicht zu teuer. Anteilseigner erhalten zudem eine Dividendenrendite von 2,1%. Nach dem Rücksetzer vom Hoch bei 26,58 Euro, der aber auch noch den Dividendenabschlag von 0,50 Euro je Aktie enthielt, können Anleger nun wieder günstiger einsteigen.

Platow-Leser greifen bei Vivendi in Frankfurt zu. Die Absicherung sollte bei 18,60 Euro erfolgen.

 

PLATOW Börse 4 Wochen gratis lesen.

{{ name }} Chart
{{ name }} Aktie auf wallstreet:online

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Unsere Meinung | 07. Juni 2019

US-Anleger, kommt nach Europa!

„Make America great again!“ – zumindest beim Blick auf den breiten Aktienmarkt scheint Donald Trump geliefert zu haben. Der S&P 500 hat seit seiner Wahl 35% zugelegt, der Euro Stoxx... mehr

Immobilien | 07. Juni 2019

DIC Asset legt die Latte höher

Die Übernahme der GEG German Estate Group sollte sich für DIC Asset rechnen. Dem Kaufpreis von 225 Mio. Euro, den der SDAX-Konzern komplett aus Barmitteln bezahlen will, stehen zu erwerbende... mehr

Druckmaschinen | 07. Juni 2019

Heideldruck wird vorsichtiger

Während Heidelberger Druckmaschinen die Ziele für das Gj. 2018/19 (per 31.3.) erfüllen konnte, lastet seit dem 7.5. ein vorsichtiger Ausblick auf der SDAX-Aktie (1,31 Euro; DE0007314007).... mehr

Bausoftware | 07. Juni 2019

RIB steigt bei Datenmanager ein

Mit 42 Mio. US-Dollar nahm RIB Software am Donnerstag (6.6.) seine größte Investition seit 50 Jahren ins Visier. Dafür erhält der Bausoftwarespezialist 60% am US-Unternehmen BSD. mehr

Spezialsoftware | 07. Juni 2019

Serviceware kauft geschickt ein

Mit Anafee hat Serviceware bereits eine Software im Angebot, mit der ein Unternehmen z. B. durchkalkulieren kann, wie sich Personalveränderungen auf die verschiedenen Profit Center... mehr