Verbio versteht die Welt nicht mehr
Nachdem sich Umweltministerin Steffi Lemke kritisch gegenüber Biokraftstoffen äußerte, die aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen produziert werden, und deren Einsatz beschränken will, rauschte Verbio am Freitag (29.4.) satte 20% in den Keller. Unser Depotwert (68,00 Euro; DE000A0JL9W6) wurde ausgestoppt – dank Stoppanpassung verlustfrei.
Bei den Sachsen herrscht Verwunderung über die heftige Marktreaktion. Denn Verbio wolle ohnehin weg von dieser Art Biosprit und habe bereits begonnen, Kraftstoffe aus Stroh oder Hühnerkot – also Abfallprodukten – zu produzieren und fühle sich daher von der Ministerin sogar bestätigt. Aktuell hätten die „alten“ Kraftstoffe zwar noch einen Anteil von 70 bis 80%, was ein Risiko darstellt, aber nichts an der Wachstumsstrategie ändert. Zudem herrsche weltweit eine so hohe Nachfrage, dass der Biosprit problemlos in andere Länder verkauft werden könne. Der steigende Absatz von Biomethan verringere den Sprit-Anteil zusätzlich. Und letztlich ist völlig unklar, wann und ob eine Regulierung in Deutschland umgesetzt wird. So hob der Vorstand am gleichen Tag auch sein EBITDA-Ziel für das Gj. 2021/22 (per 30.6.) von 300 Mio. auf 430 Mio. (rd. +160 ggü. Vj.) an. Auch wir bleiben von der Strategie des Unternehmens überzeugt, wollen aber zunächst eine Kursberuhigung abwarten.
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