Rundblick

Coronavirus macht auch vor Banken nicht Halt

Skyline von Frankfurt mit Commerzbank-Turm
Skyline von Frankfurt mit Commerzbank-Turm © Commerzbank AG

Nein, Deutschlands Banken haben es derzeit nicht leicht. Im gesättigten Marktumfeld tummeln sich zu viele Player, als dass alle ausreichend Einlagen von Kunden einsammeln könnten; die Niedrigzinspolitik der EZB sorgt dafür, dass die Zinserträge schneller schmelzen als die Erträge anderswo generiert werden können; und jetzt kommen auch noch die Auswirkungen des Coronavirus auf die (globale) Konjunktur hinzu, was den Banken als Finanzierern der Wirtschaft zusätzliche Einschläge ins Kontor beschert.

Wie sich der Branchenprimus Deutsche Bank in diesem Umfeld schlägt, haben wir in PB v. 28.2. erörtert. Jetzt werfen wir einen Blick auf die Werte in der zweiten Reihe.

Bei der Aareal Bank blickt Vorstandschef Hermann Merkens nicht ohne Sorge in die Zukunft. Betriebs- und Konzernergebnis sollen 2020 nur „stabil“ auf Vj.-Niveau liegen. Da wurden mit 248 Mio. bzw. 145 Mio. Euro immerhin die im Sommer reduzierten Ziele leicht übertroffen. Positiv bei der MDAX-Aktie (24,83 Euro; DE0005408116) bewerten wir, dass die Wiesbadener das Wertpotenzial der IT-Tochter Aareon mit fünf oder mehr Zukäufen, für die ein dreistelliger Mio.-Euro-Betrag zur Verfügung stehe, selbst steigern wollen. Das Tafelsilber wird also nicht verschleudert. Mit einem KGV von 10 und einer starken Dividendenrendite von 8,1% bietet das Papier nach dem jüngsten Kursrutsch eine gute Einstiegsgelegenheit.

Auch PB-Neuleser steigen bei Aareal Bank noch ein. Stopp unverändert bei 22,40 Euro.

„Keiner will die Commerzbank“ hatten wir in PB v. 12.6.19 geschrieben. Zwischenzeitlich schien das eine Fehleinschätzung zu sein, denn die Aktie (5,15 Euro; DE000CBK1001) kletterte bis Mitte Februar auf ein Zwischenhoch bei 6,83 Euro. Die Zahlen für 2019 fielen pünktlich zum 150-jährigen Jubiläum der „gelben Bank“ ordentlich aus. Die Zinserträge konnten um 7% gesteigert, 473 000 neue Kunden begrüßt und der Gewinn je MDAX-Papier mit 0,51 Euro auf einem ordentlichen Niveau gehalten werden. Doch der geplante Verkauf der polnischen Tochter mBank ist ins Stocken geraten, weil der jüngste Kursverfall es erschwert, die Preisvorstellungen von CEO Martin Zielke zu erfüllen. Insgesamt bleiben trotz eines soliden KGVs von 9 und einer Dividendenrendite von 3,0% viele Fragezeichen.

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Kommen wir zu unserem Favoriten in diesem Kreis, der mehr ist als nur der einäugige König unter den Blinden. Der gewerbliche Immobilienfinanzierer Deutsche Pfandbriefbank dürfte 2019 (Zahlen kommen am 19.3.) den Gewinn vor Steuern über das im November angehobene Zielniveau von 205 Mio. bis 215 Mio. Euro hinaus gesteigert haben können. Bei einer stabilen Ertragslage errechnen wir für die MDAX-Aktie (12,57 Euro; DE0008019001) ein KGV von 11 und eine sehr attraktive Dividendenrendite von 7,6%.

Deutsche Pfandbriefbank bleibt ein Kauf mit Stopp bei 9,80 Euro.

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