Zinsanhebungen – Wer bietet mehr?
Zinsanhebungen – Wer bietet mehr?
Aktuell tobt ein echter Wettbewerb zwischen den großen Banken, wer mehr bzw. größere Zinsschritte von Seiten der US-Notenbank Fed erwartet. Waren es im Dezember noch drei bis vier erwartete Zinsanhebungen im laufenden Jahr, so überbot die Bank of America jetzt alle bisherigen Prognosen und rechnet mit sieben Zinsschritten, die den US-Leitzins Ende 2022 auf 2,75 bis 3,00% hieven würden. Hieß es bisher noch, dass die Fed eigentlich nur noch die haussierenden Aktienmärkte im Blick hätte, scheint nun jeder davon überzeugt zu sein, dass eine regelrechte Zinsanhebungsorgie erfolgen soll. Dieser rapide Stimmungswechsel zeigte sich nicht zuletzt am herben Abverkauf zinssensitiver Technologiewerte.
Wenn aber jeder mit einer maximal hawkishen Fed rechnet, ist jedes Entspannungssignal eine positive Überraschung. Derweil kühlen sich bereits die ersten US-Wirtschaftsindikatoren ab. Die Fed wird also voraussichtlich in eine bereits den Zenit überschreitende US-Wirtschaft hinein das Zinsniveau anheben. Auch die Zinskurven der langlaufenden im Vergleich zu den kürzerlaufenden Staatsanleihen nähern sich nun zunehmend an. Sollten sie invertieren, also die kürzer laufenden Staatsanleihen höhere Renditen aufweisen, war dies bisher ein verlässlicher Frühindikator für eine anstehende Rezession, was der Fed die nächste 180-Grad-Wende bringen könnte.
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