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Alphabet spürt den Druck des Werbemarktes

Auf der Suche nach Rendite werden Aktionäre bei der Google-Mutter Alphabet wieder glücklich.
Auf der Suche nach Rendite werden Aktionäre bei der Google-Mutter Alphabet wieder glücklich. © CC0

Mit der Google-Mutter Alphabet hat am Dienstag (28.4.) eines der wichtigsten Technologie-Unternehmen berichtet. Der Konzern gehört mit Apple, Amazon, Facebook und Microsoft zu den „Big Five“, jenen Gesellschaften, die beim S&P 500 mit ihrem Anteil von 21% die Richtung vorgeben.

Im Fokus der Öffentlichkeit stehen die Kalifornier zusammen mit Apple wegen der Entwicklung und Verbreitung einer deutschen Corona-App. Denn ohne deren Mitwirkung wird es keine App für die auf den meisten Smartphones laufenden Betriebssysteme Android und iOS geben.

Google dominiert zudem mit ca. 37% den Online-Werbemarkt und gibt Anlegern so wichtige Auskunft über die Investitionsfreude der gesamten Wirtschaft. Es ist allerdings kein gutes Zeichen, dass am Times Square in New York aktuell die elektronischen Reklameflächen mit Platzhaltern gefüllt sind. Es war kein Wunder, dass die Corona-Krise im Monat März die Google-Werbeumsätze im mittleren 10%-Bereich sinken ließ. Auch für die kommenden Monate erwartet Google-Chef Sundar Pichai eine signifikante Abnahme der Werbeerlöse, der er mit einer drastischen Kürzung der Marketingausgaben von bis zu 50% im 2. Hj. begegnen will. Im Q1 retten jedoch die guten Anfangsmonate noch das Bild.

Die Umsätze stiegen bei konstanten Währungen um bemerkenswerte 15% auf 41,2 Mrd. US-Dollar. Das war ca. 1 Mrd. Dollar mehr als Marktexperten erwartet hatten. Lassen wir die vorjährige EU-Strafe von 1,7 Mrd. Dollar außer Acht, sank der ber. operative Gewinn dennoch um 4% auf rd. 8,0 Mrd. Dollar. Das Ergebnis je Aktie enttäuschte daher mit einem Rückgang von 17% auf 9,87 Dollar. Etwas Hoffnung macht zumindest, dass sich unter dem Google-Dach mit der Videoplattform YouTube, der Google Cloud und dem Spieledienst Stadia noch weitere Umsatzbringer befinden, die sich weiter gut entwickeln. Stadia z. B. schloss am Dienstag eine weitreichende Kooperation mit dem Spielehersteller Electronic Arts ab und wird mit Games wie StarWars, FIFA und Madden NFL weitere Nutzer begeistern können.

Ein paar schwache Tage reichten im März aus, um uns bei der Nasdaq-Aktie (1 336,19 US-Dollar; US02079K3059) auszustoppen. Mit den Zahlen legte der Titel zwar wieder kräftig (+8,5%) zu, aber eine mögliche Ertragsschwäche vor Augen und der Blick auf KGV von 32 lässt uns bei dem dividendenlosen Papier zögern.

Alphabet landet deshalb vorerst auf unserer Beobachtungsliste.

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<p><strong>Alphabet</strong><br />Aktienkurs in US-Dollar; Quelle: TradingView</p>

Alphabet
Aktienkurs in US-Dollar; Quelle: TradingView

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