Wirecard im Visier von Spekulanten

Die Nachricht schlug auch bei uns hart ein: Wirecard, so die Financial Times unter Berufung auf einen ungenannten Informanten, soll im Mai 2018 verdächtige und zweifelhafte Geldströme auf den eigenen Systemen entdeckt haben. Auch wenn der DAX-Neuling umgehend dementierte und darauf hinwies, dass er die Zeitung vor der Veröffentlichung auf gravierende sachliche Fehler im Artikel hingewiesen habe: Unser Musterdepotwert verlor zeitweise ein Viertel seines Wertes und rutschte unter den Stopp bei 129,85 Euro.

Die Vorkommnisse werfen Fragen auf. Wirecard wurde schließlich nicht zum ersten Mal zur Zielscheibe von Leerverkäufern. Die Bonner BaFin bestätigte uns bereits, dass sie untersuche, ob hier eine mögliche Marktmanipulation vorliege. Das wäre z. B. der Fall, wenn eine bewusst verbreitete Falschmeldung die Preisfindung am Markt beeinflusst hat. Der enorme Kursrutsch auf Basis einer spekulativen Meldung bot Leerverkäufern die Chance, ihren Lieferverpflichtungen profitabel nachzukommen. Auf der Strecke blieben viele Privatanleger, die bei einem chancenreichen Wert ausgestoppt wurden, der sich schon wieder nach oben orientiert.

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01. Februar 2019