Lufthansa – Gestiegener Ölpreis bringt Kranich in die Zwickmühle

Vergangenes Jahr galt die Lufthansa noch als Überflieger der europäischen Luftfahrt. Passagierwachstum, die Übernahme der Air Berlin-Flotte und günstiges Öl beflügelten den Kranich. Mittlerweile ist das Klima deutlich rauer geworden, was auch den Frankfurtern zusetzt. Zwar erzielte der Konzern in den ersten neun Monaten das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte, wie CEO Carsten Spohr im Call betont. Gut verkaufen kann der ehrgeizige Manager das Ergebnis mit seiner Schönrederei jedoch nicht. Wie auch, geht es doch gegen Spohrs eigene Ambition, nach einem Rekordjahr wieder tiefer stapeln zu müssen.

Das wissen auch die Aktionäre, die die Lufthansa-Aktie auf Talfahrt schickten (-8,6%). Dass der Gewinn (adjusted EBIT) um satte 7,7% auf 2,4 Mrd. Euro abrutschte, liegt am gestiegenen Kerosinpreis und den diversen Verspätungen sowie Flugausfällen. Mit gut 1 Mrd. Euro werden die Sonderbelastungen in diesem Jahr zu Buche schlagen, erklärt Finanzchef Ulrik Svensson. Auch das Herzensprojekt der Frankfurter, der Billigableger Eurowings, muss Federn lassen und zehrt am Konzerngewinn. Der verpatzte Zeitplan für die Integration der Air Berlin-Flotte hat Kosten in Höhe von 170 Mio. Euro verursacht. Konnte Spohr vergangenes Jahr und damit ein Jahr früher als angekündigt mit der Low Coster-Tochter Geld verdienen, schreibt Eurowings mit einem Ergebniseinbruch um 210 Mio. auf -65 Mio. Euro nun wieder rote Zahlen.

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