Lufthansa – Kein Konzernumbau
Vorbei scheint der Höhenflug der Lufthansa, der CEO Carsten Spohr in den vergangenen zwei Jahren angesichts des andauernden Erfolgs immer so siegessicher auftreten ließ. Seit dem Allzeithoch der Aktie Ende 2017, zwingt der raue Wettbewerb der Luftfahrtbranche, die von Pleiten und Preiskämpfen gezeichnet ist, zusammen mit wieder steigenden Kerosinkosten und einer konjunkturellen Abkühlung den Kranich in die Knie. Bis heute hat dies gut die Hälfte des Börsenwerts (aktuell rd. 6,7 Mrd. Euro) pulverisiert. Lufthansa stottert operativ und Spohr scheint sich mit Tochter Eurowings verzettelt zu haben.
So überlässt er es CFO Ulrik Svensson, den Gewinneinbruch (adj. EBIT) im Q2 von 25% auf 754 Mio. Euro (Hj.: -60%) zu erklären. Der Preiskampf konnte auch mit mehr Umsatz (+4% auf 9,6 Mrd. Euro) nicht abgefedert werden. Zwar läuft es durch die Bank weg mau. Auch die Netzwerk-Airlines mussten bei steigendem Erlös (+5%) im Q2 einen EBIT-Knick von 16% auf 725 Mio. Euro wegstecken. Doch es ist Eurowings, die am stärksten ächzen. Konnte Spohr für 2017 noch verkünden, dass der Low Coster ein Jahr eher als erwartet Gewinne einfliegt, rutscht Eurowings seit der aus dem Zeitplan gelaufenen Air Berlin-Integration wieder in die roten Zahlen. Der EBIT-Verlust schwillt auf -16 (-8) Mio. Euro (Hj.: -273 Mio. Euro). Gerüchte, wonach der AR über eine neue Konzernstruktur nachdenkt, die dem Holding-Konstrukt der IAG ähnelt (unter dem die Airlines als Einzelgesellschaften operieren), dementiert Svensson. Ein spannender Gedanke, aber keine Option für Lufthansa. Mit der Matrix-Struktur, die eine zentrale Konzernsteuerung mit einer dezentralen Leitung der Airlinemarken verbindet, sei der Vorstand zufrieden. Innerhalb dieser Struktur seien Neujustierungen aber denkbar.
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