Henkel räumt bei Konsumgütern auf
Schwacher Ausblick lässt Aktie abstürzen _ Umbruch in der Konsumgüterwelt. Nach Unilever organisiert nun auch Henkel um. Anders als die Briten, die ihr Geschäft auf fünf statt drei Sparten ausweiten (s. PLATOW v. 26.1.), wird in Düsseldorf gestrafft. Alle Konsumgüter (Wasch-/Reinigungsmittel, Beauty) sollen künftig als Multimarken-Plattform „Consumer Brands“ (Umsatz 10 Mrd. Euro) neben der starken Klebstoffsparte „Adhesive Technologies“ bestehen. Schlanker, effizienter und flexibler will der Beiersdorf-Rivale damit werden.
Der Umbau selbst findet Anklang, reagiert CEO Carsten Knobel damit doch auf das schwächelnde Beauty-Geschäft. Nur 1,4% Umsatzplus konnte hier zuletzt auf Basis der Vorab-Zahlen erreicht werden. Zum Vergleich: Die starken Klebstoffmarken um Pritt und Pattex legten parallel 13,4% zu, Waschmittel zumindest noch knapp 4%. Dass Henkel am Freitag so abgestraft wurde (-10% bei den Vorzügen), lag am trüben Ausblick. 2022 peilt Knobel wegen hoher Material- und Logistikkosten deutlich weniger Wachstum an (Umsatz +2 bis 4%, ber. EBIT-Marge 11,5 bis 13,5%) als 2021 (+7,8% auf 20,1 Mrd. Euro, Marge 13,4%). Der Gewinn/Aktie soll nur noch zwischen -15 und +5% landen. Konsens war bisher das obere Ende dieser Spanne. Knobel sieht darin den Auslöser des Bebens. Er wolle aber realistisch kalkulieren, so der Henkel-Chef im Presse-Call.
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