Unilever – Portfolio ausmisten hat Vorrang
Wenn heute Great Britain nach jahrelangem Ringen aus der EU austritt, folgt zunächst eine Übergangszeit, um die konkrete Ausgestaltung der Beziehung zwischen UK und EU zu verhandeln. Dennoch hat der Tag Signalwirkung. Der Brexit kommt und britische Konzerne müssen sich darauf einstellen. Bei Unilever hält sich die Sorge aber in Grenzen. Zur Jahresbilanz verlor CEO Alan Jope kein Wort über den UK-Austritt. Für ihn stehen wichtigere Dinge im Fokus.
Allen voran muss Jope seiner Ankündigung, das Portfolio zu straffen, um sich auf Marken mit starkem Wachstumspotenzial (Dove, Knorr) zu fokussieren, Taten folgen lassen. In der Branche greift diese Strategie bereits länger um sich, Rivale Nestlé bspw. hat schon M&A-Deals in Milliardenhöhe getätigt. Hier will Unilever nachziehen und stellt sein globales Teegeschäft mit Marken wie Lipton auf den Prüfstand. Mit 3 Mrd. Euro Jahreserlös ist Unilever nach eigenen Angaben der größte Teeanbieter. Noch sei nichts entschieden, betont der Konsumgüterriese, doch Jope dürfte auf einen zahlungskräftigen Käufer spekulieren. Denn operativ läuft es mäßig. Mit 52 Mrd. Euro Umsatz in 2019 (+2,9%) verfehlt Unilever seine Prognose. Der operative Gewinn sank um 31% auf 8,7 Mrd. Euro. Für 2020 peilt Jope ein Umsatzplus in der unteren Hälfte des mehrjährigen Zielkorridors von 3 bis 5% an.
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