Adler Group – Verzweifelte Suche nach Abschlussprüfer
Adler Group – Verzweifelte Suche nach Abschlussprüfer
Schuldendeal verschafft nur Atempause _ Die ums Überleben kämpfende Adler Group gehört mit ihren derzeit noch ca. 27 000 Wohnungen nicht einmal zu den Schwergewichten am Immobilienmarkt. Gleichwohl schafft es die Gruppe mit ihren Negativschlagzeilen regelmäßig in Massenmedien wie die „Tagesschau“ und die „Bild-Zeitung“. Seit Wirecard wiegen angebliche Bilanzverstöße bei an der Börse gelisteten Unternehmen verdammt schwer. Der aktivistische, britische Investor Fraser Perring hatte solche Vorwürfe in Bezug auf Adler erstmals im Mai nicht ganz uneigennützig öffentlich gemacht. Die geläuterte Finanzaufsicht BaFin, aber auch die Wirtschaftsprüfer von KPMG, agieren seit dem Wirecard-Skandal gründlicher und mit harter Hand, was Adler direkt zu spüren bekam. Die BaFin kreidete dem Unternehmen falsche Angaben in der Bilanz 2019 an, wogegen der Immobilienkonzern aber gerichtlich vorgeht, und KPMG verweigerte das Bilanztestat 2021.
Gegen solch schwere Geschütze einer Behörde und einer führenden WP-Gesellschaft ist kaum anzukommen. Im gestrigen (29.11.) Video-Call mit Journalisten ging es dem dabei überaus professionell auftretenden Verwaltungsratschef Stefan Kirsten (vormals Vonovia) und seiner rechten Hand, CFO Thomas Echelmeyer, den die HV am 28.6.23 ebenfalls in den Verwaltungsrat wählen soll, zuvorderst um die Rückgewinnung von Vertrauen. Der Rettungsplan führender Gläubiger (u. a. BlackRock, Pimco, Schroders) soll dem durch die 6,9 Mrd. Euro Schulden „mit dem Rücken zur Wand“ stehenden Konzern bis zu 940 Mio. Euro frisches Geld in die Kasse spülen – zu einem allerdings horrenden Zinssatz von 12,5%. Die Mietrendite des Kernportfolios beträgt nur 2,9%. Um 2,75 Prozentpunkte verbesserte Konditionen sollen Anleihegläubiger ein weiteres Jahr bis 2025 ruhigstellen.
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