Wie Powell Trumps Sündenbock- Falle entfliehen will

Demonstrativ unbeeindruckt reagierte Fed-Präsident Jerome Powell bislang auf Donald Trumps Attacken gegen die Zinspolitik der amerikanischen Notenbank. Erst jüngst holte der US-Präsident erneut zum Verbalschlag gegen Powell aus. Bislang habe ihn die Nominierung Powells zum Fed-Chef noch nicht einmal ein kleines bisschen glücklich gemacht, ließ Trump verlauten. Doch ganz kalt gelassen haben die permanenten Angriffe aus dem Weißen Haus den Fed-Präsidenten offensichtlich nicht. Schwant Powell doch zunehmend, dass Trump ihn zum Sündenbock für einen möglichen Einbruch der US-Konjunktur und der Aktienmärkte aufbaut. Das will der Fed-Chef jedoch unbedingt verhindern. Deshalb versucht Powell, der Kritik des US-Präsidenten an der Zinspolitik der Fed den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In einer Rede vor dem Economic Club of New York deutete Powell an, dass die Fed das Tempo bei der Erhöhung der Leitzinsen drosseln könnte. Angesichts des starken Wachstums der US-Konjunktur, der geringen Arbeitslosigkeit sowie einer Inflation von fast 2% habe die Fed ihre beiden Ziele Vollbeschäftigung und Preisstabilität nahezu erreicht, verkündete Powell. Im historischen Vergleich seien die Zinsen zwar weiterhin niedrig, aber sie lägen nur noch knapp unter den Schätzwerten für den so genannten neutralen Zins, der die Konjunktur weder beflügelt noch bremst. Vor ein paar Wochen hörte sich das noch ganz anders an. Da war der Weg zum neutralen Zins noch weit und Powell konnte sich sogar  Leitzinsen oberhalb dieser Marke vorstellen.

overlay

Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen

  • DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
  • Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
  • 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
  • inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
  • monatlich kündbar

ARTIKEL DIESER AUSGABE

30. November 2018

Kattowitz – Nicht alles ist schlecht

Eigentlich sollte es bei dem gemütlichen Energiegespräch des südhessischen Versorgers Entega am Mittwochabend mit Alnatura-Gründer Götz E. Rehn um eine Diskussion über Ökonomie... mehr

30. November 2018

Der Digitalgipfel verkommt zum Schaulaufen

Die digitale Bilanz der Bundesregierung lässt weiter zu wünschen übrig. Weder im eigenen Staatsapparat noch in den Haushalten der Bürger kommt der auf dem Papier seit 2006 skizzierte... mehr

30. November 2018

Bayer – Baumann baut um

Seit der Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto hatte Bayer-Chef Werner Baumann kaum noch gute Nachrichten zu verkünden. In den USA drohen Bayer hohe Schadenersatzforderungen im Zusammenhang... mehr