Der Digitalgipfel verkommt zum Schaulaufen
Die digitale Bilanz der Bundesregierung lässt weiter zu wünschen übrig. Weder im eigenen Staatsapparat noch in den Haushalten der Bürger kommt der auf dem Papier seit 2006 skizzierte Digitalzug an. Dabei hat die Regierung für die schwierigen Themen der Digitalisierung eigens eine Plattform ins Leben gerufen, die das gemeinsame Brainstormen von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft voranbringen soll. Kommende Woche (3./4.12.) steht der so genannte Digital-Gipfel in Nürnberg wieder an. Doch schon im Vorfeld liegt wenig Euphorie in der Luft.
Zumindest an prominenter Beteiligung mangelt es dem Vorzeigeevent auch in seiner zwölften Auflage nicht. Angela Merkel, Horst Seehofer, Peter Altmaier und die gesammelte Berliner Polit-Elite tanzen in der Frankenmetropole am Dienstag an. Den wissenschaftlichen Input am Vortag schenken sich die meisten von ihnen, dreht sich diesmal ohnehin alles um die Künstliche Intelligenz (KI), die zuletzt auch im Kabinett Thema war. Erst Mitte November einigte sich die GroKo dazu auf eine neue Strategie, die Deutschland als Forschungs- und Wirtschaftsstandort für KI stärken soll. In Nürnberg scheint denn auch das Lächeln und Händeschütteln mit den großen Wirtschaftspartnern die vorrangige Maxime. Glücklicherweise gibt es auch davon reichlich anzutreffen. Entscheider von Siemens, Deutsche Telekom, SAP und Deutsche Bahn werden auch diesmal dem Ruf der Kanzlerin folgen und ihr techno-logisches Know-how teilen. Ohne sie wird die Bundesrepublik 4.0 sowieso nicht Wirklichkeit werden.
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