Chemie

Martin Brudermüller – Der perfekte Menschenfänger

In schwierigen Zeiten müssen sich Konzernmanager ganz schön anstrengen, um Investoren auf Kapitalmarkttagen bei Laune zu halten. Ein Drahtseilakt. Nicht so für BASF-Lenker Martin Brudermüller. Der deftige Ergebniscut und ein 6 000 Stellen vernichtender Konzernumbau samt Sparprogramm hat der ehrgeizige CEO seinen Anlegern bereits serviert. Jetzt geht es darum, die Zukunft der BASF so farbenfroh wie möglich aufzumalen. Und hier ist Brudermüller echter Künstler.

Dass die Absatzvolumina auch im Q3 keine Verbesserung zeigen, wie der Konzernchef vergangenen Freitag auf dem Investorentag des Chemieriesen eröffnete, ist für Brudermüller kein Hindernis. Die Geldgeber werden im belgischen Gent einfach mit der Hoffnungssparte Agrochemie „eingelullt“. Hier ist die Welt für die Ludwigshafener dank der Saatgut-Geschäfte von Bayer noch in Ordnung. Umsatz und EBIT vor Sondereffekten wuchsen im 1. Hj. kräftig (+38%/ +23%), während die Sparten Chemicals und Materials unter US-chinesischem Handelskrieg, Brexit und der lahmenden Autokonjunktur leiden.

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