Foodmesse Anuga – Die Zukunft schmeckt anders
Sie ist das Schlaraffenland der Messelandschaft: die Anuga in Köln. Alle zwei Jahre öffnet die Leitmesse der internationalen Ernährungswirtschaft ihre Pforten. Beim Branchen-Stelldichein werden neue Geschmacks- und Konsumtrends ausgetauscht. Kommenden Mittwoch (5. bis 9.10.) geht es wieder los und diesmal mit besonders viel Aplomb, denn die Anuga gibt es seit 100 Jahren.
1919 als überschaubare Plattform in Stuttgart gegründet, wanderte die Genussmesse binnen weniger Jahre nach Köln, wo sie seit 1924 als Stammkundin von Veranstalter Koelnmesse zur Superlative aufstieg. Der Rückblick auf ein Jahrhundert Lebensmittelgeschichte soll nach Angaben des Veranstalterkomitees, in dem auch die Branchenverbände BVLH, BVE und Dehoga mitmischen, aber nicht das einzige Highlight sein. Als größtes Ernährungsforum der Welt wirft die Anuga immer auch einen Blick in die Glaskugel. Selbstverständlich spiegelt sich da die aktuelle Klimadebatte wieder.
Die sorgenvolle Frage, wie wir uns in Zukunft ernähren werden, wenn die Weltbevölkerung bald 10 Mrd. Menschen zählt, findet hier viele Antworten. Mit 7 590 Ausstellern aus 106 Ländern (10% aus Deutschland) schreibt die Messe schon jetzt neue Rekorde. Neben den üblichen Gaumen-Freuden erwarten die etwa 165 000 Fachbesucher auch viele alternative Ernährungskonzepte. Denn: „Unsere Ernährungswelt steht vor dem größten Wandel aller Zeiten“, kommentiert der Veranstalter, was für Landwirte rund um den Globus bereits heute Realität ist. Die Wahl Paraguays als Gastland, dem ersten aus Südamerika, dem diese Ehre auf der Anuga zuteil wird, ist hierzu perfekt ausgewählt. Schon heute werden dort Nahrungsmittel für 80 Mio. Menschen produziert. Paraguay ist einer der Top 10-Produzenten von Soja, Mais und Fleisch.
Als Teil des neuen Messeelements „Boulevard of Inspiration“ mit drei Sonderschauen wagt die Anuga eine Zeitreise ins Jahr 2050. Es werden Fachbeiträge zu mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit der Umwelt geboten, Food Tech Innovationen, Alternativen zu Fleisch etwa auf Basis von Insekten, personalisierte Ernährung. Mit Konzepten für einen florierenden Lebensmittelverkauf im Internet versucht die Messe, die Zukunft der Ernährung bewusst und (be-)greifbar zu machen.
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