Deutsche Bahn – Bevor es besser wird, kommt es noch schlimmer
Doch Lutz kann sich über Gehaltssprung freuen _ Wie sehr es zu den Kernkompetenzen eines Politikers gehört, in jedem Ergebnis das Positive zu sehen, konnte man diese Woche schon an den Teilnehmern des Koalitionsgipfels beobachten. Verkehrsminister Volker Wissing setzte bei der Deutsche Bahn-Jahres-PK noch eins drauf. Eigentlich, sinnierte er, sei die DB in einer „glücklichen Situation – die Kunden stehen Schlange“. Und meinte es nicht einmal als Scherz.
Was alles bei der Bahn wie sehr im Argen liegt, ist Wissing allerdings bewusster als irgendeinem Verkehrsminister der Angela Merkel-Jahre, und inzwischen tut sich auch strukturell etwas. Die Bündelung von Netz und Bahnhöfen in einer gemeinwohlorientierten Infrastruktur-Tochter, mit der Wissing einen Mittelweg zwischen der oft geforderten Zerschlagung des DB-Konzerns und einem schlichten „Weiter so“ geht, soll 2024 kommen. Zwar werde man „die Probleme der Bahn nicht über das Gesellschaftsrecht lösen können“, meinte Wissing. Der Sanierungsstau betrifft aber nun einmal v. a. die bundesweit verbaute, teils noch aus der Kaiserzeit stammende Hardware, wie Konzernchef Richard Lutz sekundierte; außerdem sei es bereits ein Fortschritt, wenn die derzeit rd. 130 unterschiedlichen Finanzierungstöpfe, aus denen die DB ihre Bauarbeiten bezahlt, etwas „entschlackt“ werden könnten. Erst recht werden die nun von der Koalition zugesagten 45 Mrd. Euro aus der Lkw-Maut helfen.
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