Bayer – Zielt Temasek auf Zerschlagung?
Seit Temasek durchsickern ließ, dass der Singapurer Staatsfonds auf der virtuellen HV am 29.4. Bayer-Chef Werner Baumann die Entlastung verweigern oder sogar dessen Sturz betreiben wolle, wird nicht nur in Leverkusen über die Motive des Großaktionärs gerätselt. Angeblich, so heißt es, sei Temasek mit der operativen Leistung des Bayer-Lenkers unzufrieden und moniere die mangelhafte Nachfolgeplanung.
Diese Begründung klingt jedoch wenig überzeugend, jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt. So hat Bayer das vergangene Geschäftsjahr mit starken Zahlen abgeschlossen und auch der Aktienkurs kennt seit Wochen nur noch eine Richtung: steil nach oben. Zudem stehen die Chancen gut, dass Bayer das leidige und teure Kapitel der amerikanischen Glyphosat-Klagen bald endgültig abschließen kann. Irritierend ist zudem, dass sich Temasek wohl ausdrücklich auf den HV-Gegenantrag des kaum bekannten Finanzinvestors Alatus berufen soll, der Baumann ebenfalls die Entlastung verweigern will. Temasek ist bislang nicht gerade als aktivistischer Aktionär aufgefallen, der auf Hauptversammlungen auf Krawall mit dem Vorstand aus ist. Vielmehr hat der Staatsfonds stets das Image eines langfristig orientierten Investors gepflegt, der 2018 mit 4% bei Bayer eingestiegen ist, um die von Baumann vorangetriebene Monsanto-Übernahme zu unterstützen.
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