Banking

Union Investment hält am Riester-Sparmodell fest

_ Normalerweise ist Hans Joachim Reinke nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Doch manchmal sind es eben die kleinen und selbstverständlichen Dinge, die den Vorstandsvorsitzenden von Union Investment auf die Palme bringen. Die Verärgerung darüber, dass bis heute eine einfache Antwort von Bundesfinanzminister Olaf Scholz auf ein gemeinsames Schreiben der Bankenverbände BVR und DSGV vom vergangenen November fehlt, ist noch immer groß. Auch eine Antwort auf seinen persönlichen Brandbrief an den Bundesfinanzminister einige Wochen später, lässt noch immer auf sich warten (s. PLATOW v. 19.2.).

Der Grund für die jüngsten Unmutsbekundungen liegt u. a. in den neuesten Ergebnissen des Vorsorgeatlas, den die genossenschaftliche Fondsgesellschaft seit 2009 regelmäßig vorlegt und das Sparverhalten in Deutschland untersucht. Nach Ansicht von Studienleiter Bernd Raffelhüschen vom Freiburger Forschungszentrum Generationenverträge sei „mehr denn je Eigenverantwortung“ gefordert, um die Rentenlücke im Alter zu schließen. Mit Sparanstrengungen in der zweiten Schicht können die Menschen einen großen Teil ihrer Versorgungslücke schließen. Zu dieser Schicht gehören die Riester-Rente mit rd. 16 Mio. Verträgen (1,8 Mio. bei Union Investment), die bAV mit 9,4 Mio. und die Zusatzversorgung des Öffentlichen Dienstes, die von 5 Mio. Menschen genutzt wird. Insgesamt 42% der Riester-Berechtigten haben mittlerweile einen Vertrag und können damit ihre gesetzliche Rente im Schnitt um 14% des letzten Bruttoeinkommens aufstocken. Damit erfülle die Riester-Rente ihre „sozialpolitischen Aufgaben“, so Reinke.

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