Landwirtschaft

Sorge um Höfesterben wird lauter

_ Viehhalter haben es weiter schwer. Nicht nur stecken ihnen die Tierwohl-Ambitionen der Politik im Nacken, wofür sie lt. Bauernverband nur mit Finanzhilfen für die notwendigen Umbauarbeiten offen wären. Schweine- und Geflügelhaltern fällt es zudem immer schwerer, im herausfordernden Umfeld klarzukommen. Hohe Futter- bei niedrigen Erzeugerpreisen durch Corona, die Afrikanische Schweinepest sowie der wirtschaftliche Schaden des Vogelgrippe-Ausbruchs (30 Mio. Euro) lassen immer mehr Halter ans Aufgeben denken, tönt es erneut warnend aus der Agrar-Community.

Die Not der Schweinehalter ist bereits bei Bauern-Präsident Joachim Rukwied als wichtiges Lobby-Thema angekommen. Die aktuelle Umfrage der Interessengemeinschaft ISN bildet da nur quantitativ ab, was qualitativ längst vernommen wird: Die Hälfte der Schweinebetriebe will in den kommenden zehn Jahren aussteigen, kleinere noch früher. Als Hauptgrund geben sie weniger die niedrigen Erzeugerpreise, als fehlende Perspektiven und Rückhalt seitens der Politik an, so ISN-Vorsitzender Heinrich Dierkes. Alles drei belastet auch Geflügelhalter. So konkret wie Dierkes beziffert Friedrich-Otto Ripke vom Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft das Ausmaß in seiner Branche (vor allem in der Putenhaltung) zwar nicht. Die Situation sei aber nicht besser, bilanziert er und beklagt auch fehlendes öffentliches Interesse. Dabei ließen viele Geflügelhalter ihre Ställe inzwischen leer stehen, sagt Ripke, weil es mehr Geld kostete, als es einbringe. Die Politik müsse daher schnelle Antworten zum Umbau der Tierhaltung geben. Ripkes Vorschlag: Ein Tierwohlbeitrag etwa von Handel oder Gastronomie könnte die Stallumbauten finanzieren.

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