Scalable Capital – Auslandsoffensive in vollem Gange
Gedankenspiele des CEO _ Bei Scalable Capital kommt wieder Leben in die junge Bude. Das Münchener Fintech hat den allgemeinen Trading-Boom genutzt und in diesem Frühjahr gleich in drei Ländern sein Angebot als digitaler Vermögensverwalter ausgerollt. In Frankreich und Spanien stehen Anlegern seit März Broker-Dienste und ein Krypto-Angebot zur Verfügung.
Italien steht seit kurzem auf der Expansionsliste des Neo-Brokers und in Österreich, wo Scalable mit der digitalen Vermögensverwaltung bereits seit 2016 am Markt ist, soll das Angebot erweitert werden. Mit den Hauptrevieren Deutschland und Großbritannien ist das Unternehmen mittlerweile in sechs Ländern aktiv. Wie wir hören, sollen im Laufe des Jahres auch die Niederlande folgen. Schluss ist damit aber noch lange nicht. Weitere Länder in Südosteuropa stehen auf der Agenda.
Mittelfristig führt kein Weg daran vorbei, am Kapitalmarkt zu investieren, um ein Vermögen aufzubauen. Anleger überall in Europa sehen sich denselben Herausforderungen ausgesetzt. Immer noch relativ niedrige Zinsen sowie steigende Inflationsraten drohen, den Wert des Geldes zu verringern. So lautet denn auch die offizielle Erklärung des Fintechs für seine groß angelegte Auslandsoffensive. Scalable Capital-Gründer Erik Podzuweit dürfte mit seinen Plänen und Gedanken aber schon sehr viel weiter sein, schließt er doch einen Börsengang in einigen Jahren nicht aus.
Für ein IPO sind Bekanntheit und Reichweite enorm wichtig. Die jeweiligen Country Manager mit ihren Teams sind hier im Lead. Schon jetzt wächst das Unternehmen rasant. Zählte der Robo-Advisor Ende 2020 noch 130 000 Kunden, sind es mittlerweile 500 000. Rd. sechs Mrd. Euro an Assets verwaltet Scalable Capital. Wie viel davon aus dem Ausland kommt, wird uns nicht verraten. Dass so auf die Tube gedrückt wird, hat einen weiteren Grund. Immer mehr Neo-Broker drängen auf den Markt. Trade Republic etwa sahnte 2021 in einer großen Finanzierungsrunde erfolgreich ab.
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