Energieversorger

Fortum-CEO braucht Uniper-Erfolg

Hierzulande tritt Fortum-Chef Pekka Lundmark als hartnäckiger Buhler um Energieversorger Uniper auf. In seiner Heimat kämpft der CEO indes mit schwindenden Gewinnen. Dürre bedingt niedrigere Pegelstände in der Wasserkraftsparte kosteten die Finnen im Q1 fast 50 Mio. Euro Ertrag (Vorsteuergewinn: 424 Mio. Euro) bei einem Umsatz von 1,7 (Vj.: 1,6) Mrd. Euro, wie Lundmark bei der Zahlenvorlage am Freitag (26.4.) in Espoo erklärte. Die Fortum-Aktie knickte daraufhin leicht ein. Wie sich zeigt, hat auch die Anlegergeduld im hohen Norden ihre Grenzen. Sorgen keimen hier und da auf, Lundmark könnte sich beim erbitterten Kampf um Uniper übernehmen. Anlass dazu gibt es aber eigentlich keinen.

Erst tags zuvor wurde dem Fortum-Vorsteher die Aussicht auf die so hartnäckig verfolgte Uniper-Übernahme auf dem Silbertablett präsentiert. Während sich Fortum und Uniper aktuell in „Gesprächen auf Augenhöhe“ über die gemeinsame Zusammenarbeit befinden – noch ergebnislos, wie Lundmark am Freitag wieder anmerkte – war es der frustrierte Minderheitsaktionär Knight Vinke, der dem Uniper-Management die Abstimmung über die von Fortum forcierte Abspaltung des Russland-Geschäfts auf der HV am 22.5. abrang. Bei einem Mehrheitsvotum der Aktionäre steht den Finnen für die Übernahme der Deutschen dann faktisch nichts mehr im Wege. Ohne die hinderlichen Russland-Auflagen kann Fortum seine bei 49,99% fixierten Anteile für kleines Geld aufstocken. Ein weiteres Übernahmeangebot an Uniper ist nicht erforderlich. Auch Knight Vinkes alternativer Vorschlag, der beim Scheitern der Russland-Abspaltung die Trennung vom Schweden-Geschäft vorsieht, stößt bei Fortum auf Wohlwollen. Entstünde damit zumindest ein kohlenstoffarmer Investoren-Magnet, an dem Fortum fast die Hälfte halten würde. So oder so stehen die Zeichen für Lundmark bei Uniper günstig.

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