Deutsche Bank – Aufsicht drängt Sewing zu Ämtertrennung
Übernimmt Von Moltke das Investmentbanking? _ Das Timing der Indiskretion ist sicher kein Zufall. Ausgerechnet eine Woche vor der Bilanz-PK am 4.2. sickerte durch, dass die EZB-Bankenaufsicht den Druck auf Deutsche Bank-Chef Christian Sewing erhöht hat, die Verantwortung für das Investmentbanking abzugeben und für die wichtige Sparte wieder ein eigenständiges Vorstandsressort zu schaffen.
Dank volatiler Märkte und einem regen Anleihehandel erlebte das Investmentbanking zuletzt einen ungeahnten Aufschwung, der maßgeblich dazu beigetragen haben dürfte, dass die Deutsche Bank 2020 wohl auch unter dem Strich einen Gewinn ausweisen kann. Tatsächlich soll sich die Aufsicht bereits seit einem Jahr zunehmend an Sewings Doppelrolle stoßen, die ihm eine einzigartige Machtfülle beschert, wie sie wahrscheinlich nicht einmal Josef Ackermann in seinen besten Jahren an der Deutsche Bank-Spitze innehatte. Damals entwickelte sich das hochprofitable Investmentbanking zu einer Art Staat im Staate. Sewing übernahm nach dem Abgang von Garth Ritchie im Sommer 2019 in Personalunion auch die Leitung des Investmentbankings, um sich den vollen Durchgriff auf die Problem-Sparte zu sichern, die sich lange gegen eine massive Schrumpfkur gewehrt hatte.
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