Rabe sieht Bertelsmann als „Fels in der Brandung“
Doch der Preis ist hoch _ Regelmäßig trommelt Deutschlands größtes Verlagshaus seine Führungskräfte aus aller Welt in Gütersloh zusammen. In einer Zeit sich verstärkender Krisen und eines massiven Strukturwandels in der Medienbranche kam es Bertelsmann-Chef Thomas Rabe auf der Bühne des örtlichen Theaters vor allem darauf an, zu Beginn seiner dritten Amtszeit (bis Ende 2026) Zuversicht zu versprühen. Das beim Kapital und in den Gremien von der Stiftung und der Familie von Reinhard Mohn unverändert dominierte Unternehmen ist mit diesen Wurzeln zur Kontinuität geradezu verpflichtet. Rabe erfüllt diese Aufgabe nun schon seit Jahren, indem Umsatz und Gewinn zwar nicht in großen Sprüngen, aber sehr stetig gesteigert werden. Dass das kein Selbstläufer ist und Jahr für Jahr große Anstrengungen erfordert, zeigen nicht nur Rabes Ansprüche ans Management, sondern auch an sich selbst. So übernahm er höchstpersönlich die Führung bei RTL, seiner wichtigsten Beteiligung.
Hier überwacht er u. a. die Integration des mit großen Schwierigkeiten kämpfenden Zeitschriftenhauses G+J bei RTL, was Marc Bartl, den Chefredakteur des Branchendienstes „kress.de“, jetzt über die Zukunft der G+J-Magazine (u. a. „Capital“) spekulieren lässt. Die „Überbleibsel“ des einst stolzen Hamburger Verlagshauses leiden schon seit Jahren unter Rückgängen beim Anzeigenverkauf. Da viele Titel noch hohe Printauflagen haben, bereiten durch die Decke schießende Papierpreise zusätzliche Schwierigkeiten. So wird spekuliert, dass Rabe nur solchen G+J-Titeln noch eine Zukunft gibt, bei denen sich mithilfe von RTL Synergien heben lassen. Da fallen uns Klassiker wie „Schöner Wohnen“, aber auch „Chefkoch“, „Häuser“ oder „Beef“ ein. Diese Titel ließen sich mit TV-Sendeplätzen attraktiv weiterentwickeln. Der Rest könnte abgestoßen werden.
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