Zentralbank

Fed – Noch kann sich Biden auf Powell verlassen

Mit der Zinsentscheidung der US-Fed ist kein Ende des Status quo in Sicht.
Mit der Zinsentscheidung der US-Fed ist kein Ende des Status quo in Sicht. © platow-medien

_ Am heutigen Mittwoch tritt Joe Biden erstmals in seiner Rolle als US-Präsident vor beiden Kammern des Kongresses auf, um eine erste Zwischenbilanz seiner nunmehr knapp 100 Tage währenden Amtszeit zu ziehen.

In dieser Zeit hat der von seinem Vorgänger Donald Trump als „Sleepy Joe“ verspottete Biden ein atemberaubendes Tempo hingelegt. Mehr als die Hälfte der erwachsenen Amerikaner sind mittlerweile gegen das Coronavirus geimpft. Das von Biden durch den Kongress gepaukte Konjunkturpaket im Volumen von 1,9 Billionen US-Dollar hat die amerikanischen Wirtschaft beflügelt.

Doch der US-Präsident hat schon sein nächstes Fiskalprojekt fest im Blick, ein 2,5 Billionen Dollar schweres Infrastrukturprogramm. Auf die Unterstützung der republikanischen Abgeordneten und Senatoren wird Biden dabei kaum zählen können. Sein mächtigster Gegenspieler Mitch McConnell hat sich zwar von Trump losgesagt, Biden zum Erfolg verhelfen will der republikanischen Minderheitsführer im Senat aber auf keinen Fall.

Deutlich weniger Gegenwind zu befürchten hat Biden von einem anderen Republikaner, dessen Auftritt am Mittwoch ebenfalls mit einiger Spannung erwartet wird. Fed-Präsident Jerome Powell dürfte den expansiven geldpolitischen Kurs mit monatlichen Anleihekäufen von 120 Mrd. Dollar bestätigen. Die Börse wird jedoch genau hinhören, wie Powell die weitere Entwicklung der US-Konjunktur einschätzt. Befeuert von den Haushaltsschecks der Regierung sind im März die Einzelhandelsumsätze um 9,8% im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Zudem wird eine Erhöhung der Inflation auf bis zu 2% erwartet. Die Fed wird zwar ein moderates Überschießen ihres Inflationsziels von 2% geraume Zeit tolerieren, einen zu starken Anstieg will Powell jedoch verhindern. Dann könnte es auch zwischen Powell und Biden frostig werden.

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