Nord/LB – Auffanglösung auf der Zielgeraden

Die Ansage der EZB-Bankenaufsicht, der Sparkassen-Organisation im Falle einer Abwicklung der unter Eigenkapitalnöten leidenden Nord/LB das Verbundprivileg zu entziehen, hat offensichtlich Eindruck gemacht. Zeichnet sich doch mittlerweile ab, dass DSGV-Präsident Helmut Schleweis auf eine breite Unterstützung der Sparkassen-Organisation für die von ihm ausgetüftelte Auffanglösung für die Nord/LB bauen kann. Tatsächlich blieb den Sparkassen nur die bittere Wahl, viel oder noch mehr Geld für die Nord/LB zu berappen. Auf einer eilig einberufenden Sonder-Mitgliederversammlung des DSGV am kommenden Donnerstag (31.1.) soll die Kapitalspritze offiziell abgesegnet werden. Am Freitag (1.2.), also wieder einmal auf den allerletzten Drücker, wollen die Spitzen der Sparkassen-Organisation zusammen mit den Nord/LB-Trägern die Kapitalpläne dann in Frankfurt der EZB-Bankenaufsicht sowie der BaFin präsentieren.

Der Kapitalbedarf der Niedersachsen wird mittlerweile auf insgesamt 3,6 Mrd. Euro taxiert. Den mit Abstand größten Batzen von 2,5 Mrd. Euro wollen die Länder Niedersachsen (knapp 60%) und Sachsen-Anhalt (5,6%) als Haupteigentümer der Nord/LB stemmen. Die verbleibenden 1,1 Mrd. Euro soll die Sparkassen-Organisation aufbringen. Diese Summe verteilt sich zu je einem Drittel auf die Träger-Sparkassen der Nord/LB aus Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sowie die Sicherungseinrichtungen der Landesbanken und der restlichen Sparkassen. Während die Landesbanken und die Träger-Sparkassen mit dieser Aufteilung dem Vernehmen nach leben können, sollen einige der nicht an der Nord/LB beteiligten Regionalverbände noch um eine für sie günstigere Quote feilschen. Die in Konkurrenz zur öffentlich-rechtlichen Auffanglösung um einen Einstieg bei der Nord/LB buhlenden Finanzinvestoren Cerberus, Centerbridge und Apollo wollten ihre bindenden Offerten eigentlich am Freitag (25.1.) abgeben, haben aber um Aufschub bis Samstag gebeten.

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