Scalable Capital wird aggressiver
Auf geld programmiert _ Der Rummel um den 2016 gestarteten und in den Folgejahren stark gehypten Robo-Advisor Scalable Capital hat sich längst gelegt. Heute ist der Münchener Online-Broker einer unter vielen, und die Sparer haben die Qual der Wahl unter mittlerweile gut 40 Anbietern auf dem deutschen Markt. Dennoch wird sich Scalable den Titel als schnell wachsender Neo-Broker und Europas größter digitaler Vermögensverwalter nicht so schnell nehmen lassen. Mit rd. 2 Mrd. Euro verwaltetem Vermögen liegen die Münchener meilenweit vor den zweit- und drittplatzierten Wettbewerbern Cominvest (800 Mio. Euro) und Liqid (750 Mio. Euro).
Doch auf Geld programmiert ist das eine. Zwar konnte Scalable in jüngsten Vergleichen mit einem umfassenden Serviceangebot und niedrigen Kosten punkten. Bei den Ergebnissen der digitalen Vermögensverwaltung im Untersuchungszeitraum 2019 und 2020 schnitt Scalable lt. dem Analysehaus Fondsconsult besonders schlecht ab. Vor allem im Corona-Jahr 2020 reagierte Scalables Algorithmus, der auf einem sogenannten prozyklischen Trendfolgemodell basiert, äußerst unglücklich. Kurzum: Im Crash vom Frühjahr 2020 stieg Scalables Robo deutlich zu spät aus Aktien aus und in der Erholung viel zu spät wieder ein. In der aktuellen Fondsconsult-Studie reichte es u. a. auch deshalb nur für den vorletzten Platz. Auf den ersten drei Plätzen finden sich mit Minveo (117 Mio. Euro), Smavesto (19 Mio. Euro und erst 2019 gestartet) und Solidvest (150 Mio. Euro) drei deutlich kleinere Anbieter wieder. In diesem Jahr wurden 21 der rd. 40 Anbieter analysiert, die mit einem verwalteten Vermögen von 6,3 Mrd. Euro gut 90% des Robo-Marktes auf sich vereinen.
Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen
- DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
- Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
- 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
- inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
- monatlich kündbar
ARTIKEL DIESER AUSGABE
Evergrande – Werden die Folgen eines Kollaps unterschätzt?
Den Zinstermin am vergangenen Donnerstag hat Evergrande verstreichen lassen. Damit hat der zweitgrößte chinesische Immobilien-Entwickler 30 Tage Zeit, den drohenden Zahlungsausfall abzuwenden.... mehr
LBS-Fusion – Niedersachsen macht den Weg frei
LBS West und LBS Nord haben am Freitag offiziell bestätigt, dass die Träger der beiden Landesbausparkassen einen Zusammenschluss prüfen. Das Memorandum of Understanding lag zwar schon... mehr
Öffentliche Versicherer träumen von Südschiene light
Wie wir hören, gibt es erste Gespräche zwischen der Versicherungskammer, der SV und der SV Sachsen über eine engere Zusammenarbeit. Vor allem die Versicherungskammer als größter öffentlicher... mehr
Ölpreis – Neue Jahreshochs erwartet
Die Rohölpreise kennen derzeit nur eine Richtung. Nach einer leichten Rückwärtsbewegung seit Anfang Juli geht es beim schwarzen Gold nunmehr seit Ende August wieder deutlich bergauf.... mehr
Anuga – Doppelter Restart fürs Schlemmer-Paradies
Endlich darf in Köln wieder geschlemmt werden. Die Lebensmittelmesse „Anuga“, neben der „Internationalen Grünen Woche“ das Schaufenster der Ernährungs- und Getränkeindustrie,... mehr
Daimler – Schulterschluss bei europäischer Batterieproduktion
Lange zierten sich deutsche Autobauer vor Investitionen in eigene Batterieproduktionen für ihre E-Autos. Dieser Knoten ist mittlerweile geplatzt und mit Daimler, die erst im Juli Investitionen... mehr
Quick Commerce – Teurer Verdrängungskampf unter Lieferdiensten
Corona hat einer neuen Nische im Onlinehandel den perfekten Nährboden geliefert: Quick-Commerce (Q-Commerce), Lieferung von Supermarktartikeln per E-Radkurier (aktuell nur in Großstädten)... mehr
Der Aufschwung steckt fest
Die seit Monaten von Materialmangel und Lieferengpässen gebeutelte Industrie wird zunehmend zum Bremsklotz für die deutsche Konjunktur. Entsprechend gedrückt ist die Stimmung in den... mehr
237 500 Dollar fürs erste digitale „Lächeln“
Bei Auktionen kommen mit der Blockchain-Technologie immer häufiger auch nicht-haptische Dinge unter den Hammer. In Dallas/Texas war es jetzt das erste digitale „Smiley“, das als sog.... mehr