Bankensektor

Europas Banken – „Efficiency Ratio“ trennt Spreu vom Weizen

_ Ana Botín, die vielfach dekorierte (u. a. „European Banker of the Year 2015“) heutige AR-Chefin der spanischen Großbank, hat Banco Santander, die mit der Santander Consumer Bank in Deutschland seit vielen Jahren sehr erfolgreich ist, ein noch attraktiveres Gesicht gegeben. Auch die dieser Tage vorgelegten Q1-Zahlen zeigen der deutschen und europaweiten Konkurrenz, wohin die Reise gehen muss. Der Vorsprung der Spanier lässt sich an nur zwei Schlüsselkennziffern besonders plastisch herausarbeiten: den Erträgen und der Aufwand-Ertrag-Relation, kurz und bündig „Efficiency Ratio“.

Ihre Erträge steigerten die Spanier auf fast 14 Mrd. Euro (+13%). Besagte „Efficiency Ratio“ erfuhr nochmals eine Steigerung und liegt jetzt bei 44,1%. Die Deutsche Bank (s. Sonderbericht) schaffte bei den Konzernerträgen nach der notwendigen Schrumpfkur immerhin die Wende mit 7,7 Mrd. Euro (+5%). Bei einer anerkennenswerten, wenn auch nur leichten Verbesserung der Aufwand-Ertrag-Relation von 73 auf 71% ist der weitere Weg vorgezeichnet. Noch liegen zwischen den Spaniern und vor allem den Deutschen Welten, denn auch die Commerzbank, deren Q1-Zahlen Manfred Knof am 17. Mai vorlegt, hatte sich von 2021 auf 2022 zwar massiv von 79,3 auf 68,6 verbessern können, hat aber noch einen weiten Weg zu gehen. Andere Geschäftsmodelle und komplizierter deutscher Markt mit drei konkurrierenden Säulen lassen wir als Ausrede nicht gelten, zumal fast alle Großbanken in Europa eine bessere „Efficiency Ratio“ als die Deutschen vorweisen können.

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