EnBW – Erfolge wecken Jagdinstinkt
Medial beherrscht die Zerschlagung Innogys durch E.ON und RWE die Schlagzeilen. Doch auch im Schatten der beiden Energieriesen geht der Umbau am Strommarkt voran. Konsequent arbeitet in Süddeutschland etwa die Nr. 3, EnBW, die ambitionierten Ziele von Vorstandschef Frank Mastiaux ab. Bestanden diese bislang vor allem darin, die Kosten der Karlsruher bis 2020 um 1,4 Mrd. Euro zu drücken und das Ergebnis auf 2,4 Mrd. Euro zu hieven – beides wird nach aktuellem Stand locker und sogar früher erreicht werden – gilt der Blick des EnBW-Lenkers jetzt bereits 2025. Dann sollen operativ mindestens 3 Mrd. Euro jährlich erzielt werden, satte 50% mehr als heute.
Beflügelt wird sein Jagdinstinkt von den vielen kleinen Erfolgen, die er zuletzt auf dem steinigen Weg in die neue Energiewelt einfahren konnte. Nach der Ergebniswende 2017 folgte diesen Juni die Ratingaufwertung durch Moody‘s von Baa1 auf A3. Damit vertrauen wieder alle großen Ratingagenturen der Finanzkraft von EnBW, schob CFO Thomas Kusterer im Call den aktuellen Hj.-Zahlen vorweg. Entsprechend positiv reihen sich diese auch in das Bild ein: Nach sechs Monaten stehen 2018 ein Vorsteuerergebnis von 1,14 Mrd. Euro (+6,4%) und ein Umsatz von rd. 11,56 Mrd. Euro (+10,4%) zu Buche. Bereinigt um Sondereffekte des Vorjahrs (Atomsteuerrückzahlung, erste Vollkonsolidierung von Gasanbieter VNG) trägt der Umbau hin zu Erneuerbaren Energien und Netzen weitere Früchte. 2020 sollen die grünen Stromquellen 40% des Portfolios ausmachen. Mehr als 5 Mrd. Euro will Kusterer bis 2025 für den Ausbau der Erneuerbaren locker machen. Die Suche nach weißen Flecken für Windenergie zieht den Versorger neuerdings vor allem nach Südostasien. In Taiwan buhlt EnBW bisher zwar noch glücklos um Offshore-Ausschreibungen. Eine neue Chance dürfte sich hier aber noch dieses Jahr bieten. Mittelfristig könnten, so Kusterer, dann auch Japan und Südkorea interessant sein.
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