Wirtschaftsführer sehen schwarz
Wirtschaftsführer sehen schwarz
KPMG beobachtet viel Pessimismus _ Ihren Antonio Gramsci haben die deutschen Wirtschaftsführer anscheinend nicht nur gelesen, sondern längst verinnerlicht. Pessimismus des Verstandes und Optimismus des Willens forderte der marxistische Denker einst, was als grobe Zusammenfassung auch über der letzten KPMG-Untersuchung zur Zukunftsfähigkeit der deutschen Unternehmen stehen könnte. Das scheinbare Paradox: Die Befragten, gut 600 Firmenchefs und Manager im Frühjahr 2022 und noch einmal 120 im Sommer, rechnen sich zwar zugute, die Weichen richtig gestellt zu haben. In die absehbare Zukunft schauen sie aber pessimistischer als irgendwann sonst seit 2018, als die Beratungsgesellschaft ihren Zukunfts-Index erstmals erhob.
Ausnahmen sind nur die Autoindustrie, der es beim Thema Lieferketten vor einem halben Jahr noch etwas schlechter ging als heute, und der Handel. Im Gesundheitssektor dagegen wurden die negativen Stimmen besonders laut, macht sich hier der Arbeitskräftemangel doch besonders bemerkbar. Personalgewinnung ist auch sektorenübergreifend das größte Defizit, das die Umfrageteilnehmer einräumen. Hier investieren wollen die meisten, und das scheint auch nötig zu sein. Der selbst attestierte Reifegrad in der Personalarbeit ist erstaunlich gering, gerade verglichen damit, wie sich die Firmen in Bezug auf neue Technologien, Kundenbedürfnisse, Produktportfolio oder Positionierung im Wettbewerbsumfeld aufgestellt sehen.
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