Deutsche Bank schlägt sich besser als ihre US-Rivalen

Steigende Zinsen beflügeln _ Bis zur Finanzkrise wähnte sich die Deutsche Bank auf Augenhöhe mit den einschlägigen Wall Street-Größen. Dann folgte der brutale Absturz mit Skandalen, Milliarden-Strafzahlungen und strategischen Blindflügen. Die Wende zum Besseren brachte erst die von Vorstandschef Christian Sewing konsequent durchgezogene Radikalsanierung. Sewing kappte die Kosten und trennte sich vom defizitären Aktienhandel. Noch immer liegen jedoch zwischen der Deutschen Bank und den großen US-Instituten, die im vergangenen Jahr stark vom florierenden Aktienmarkt profitierten, Welten.
Doch seit auch in Europa die Zinswende an Fahrt gewinnt, scheint sich der Abstand zu den US-Banken zumindest zu verringern. Während die stark vom Aktiengeschäft und der M&A-Beratung abhängigen US-Investmentbanken wie Goldman Sachs und J.P. Morgan schon im zweiten Quartal unter der Börsenschwäche litten und auch für das dritte Vierteljahr Ertragseinbrüche signalisieren, kann die Deutsche Bank ihre klassische Stärke im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Devisen voll ausspielen. Wie Deutsche Bank-CFO James von Moltke jüngst durchblicken ließ, hat der Anleihehandel im laufenden Quartal bislang eine starke Entwicklung gezeigt. Insgesamt dürften die Erträge 2022 das obere Ende der Zielspanne von 26 Mrd. bis 27 Mrd. Euro erreichen.

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