DE000BFB0019

Metro-Chef Olaf Koch – Drohenden Machtkampf abgewendet

Notdürftig zusammengeschustert und wenig überzeugend klingt die Exit-Story von Metro-Chef Olaf Koch. Nach neun Jahren an der Vorstandsspitze verzichtet Koch freiwillig auf eine weitere Vertragsverlängerung und verlässt zum Jahreswechsel die Metro-Kommandobrücke. Mit dem Abschluss des Real-Verkaufs sei seine Mission erfüllt, das einstige Handelskonglomerat zu einem auf die Gastronomie und unabhängige Händler fokussierten Lebensmittel-Großhändler zu transformieren, begründete Koch seinen Rückzug.

Doch ganz so freiwillig, wie Koch glauben machen will, ist der Amtsverzicht keineswegs. Darüber können auch die von AR-Chef Jürgen Steinemann sowie den Altaktionären Meridian Stiftung (Familie Schmidt-Ruthenbeck) und Otto Beisheim Stiftung geradezu überschwänglich gebundenen Abschiedsgirlanden für Koch nicht hinwegtäuschen. Koch macht denn auch keinen Hehl daraus, dass ihm die Entscheidung nicht leichtgefallen ist. Tatsächlich hat der Metro-Lenker mit seiner Rückzugsankündigung dem Unternehmen einen lähmenden Machtkampf um seine Vertragsverlängerung erspart. Schon vor dem Corona-Lockdown, von dem sich die Metro-Aktie bis heute nicht erholt hat, hatte es bei der Besetzung des Aufsichtsrats zwischen der Unternehmensführung und dem mit knapp 30% größten Aktionär Daniel Kretinsky mächtig geknirscht. Auch ist es kein Geheimnis, dass Kretinsky in Koch das größte Hindernis für einen Aufschwung bei dem Düsseldorfer Großhändler sieht.

overlay

Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen

  • DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
  • Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
  • 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
  • inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
  • monatlich kündbar

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Immobilien | 26. August 2020

Bau – Aufwärtstrend ist trügerisch

Das Bauhauptgewerbe brummt. Inmitten einer Krise verbucht die Branche im Juni mit neuen Aufträgen im Gesamtwert von rd. 8,3 Mrd. Euro (nominal +9,2% zum Vj.) einen Juni-Rekordwert. Vor... mehr