Schienenverkehr

Deutsche Bahn lässt den Klingelbeutel wieder rumgehen

_ Die Flutkatastrophe in Mitteldeutschland hinterlässt eine Spur der Verwüstung, die auch bei der Deutschen Bahn ankommt. In einer Zwischenbilanz beziffert der Konzern die Schäden historischen Ausmaßes auf 1,3 Mrd. Euro. 50 Brücken, 180 Bahnübergänge, rd. 40 Stellwerke, über 1 000 Oberleitungs- und Signalmasten und diverse Bahnhöfe wurden teilweise stark beschädigt, bilanziert Volker Hentschel, Vorstand Anlagen- und Instandhaltung der DB Netz. 80% der Schäden sollen noch bis Jahresende repariert werden. Auf Monate, wenn nicht Jahre, stellt sich die Bahn für einige Strecken an Eifel und Ahr ein, die völlig zerstört wurden.

Alleine kann die Bahn diesen Kraftakt nicht bewältigen, sind die Flutmilliarden doch nur das neueste der vielen Investitionslöcher, für die der Konzern die Stütze des Bundes braucht. Für die Finanzierung der Schäden hat Bahn-Chef Richard Lutz daher schon in Berlin angeklopft. Aktuell liefen Gespräche, bestätigt die Bahn und nimmt man die jüngste Wahlkampfrhetorik von Andreas Scheuer ernst, dürfte der Bund nicht zimperlich sein. Im Endspurt der Legislaturperiode schlägt der Verkehrsminister eine Konzernreform vor, die Klimaziele rigoros in den Fokus rückt und Gewinnmaximierung ausdrücklich zur Nebensache macht. Bei Lutz dürfte diese Vorstellung Freudentränen auslösen.

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