Familienunternehmen – Schaulauf der Kanzlerkandidaten
Streitthema Vermögensteuer _ Der Verband der Familienunternehmen ist die Stimme für 2 Mio. Arbeitnehmer, die 460 Mrd. Euro Umsatz zur deutschen Wirtschaft beitragen. Diesem wirtschaftlichen Gewicht schenken die politischen Granden ihre Aufmerksamkeit. Kanzlerin Angela Merkel (kurzfristig nur via Videobotschaft) sowie gleich zwei Kanzlerkandidaten, Annalena Baerbock (Grüne) und Armin Laschet (CDU), aber auch Markus Söder, Christian Lindner und Norbert Röttgen tanzen an, wenn Die Familienunternehmer zur Jahrestagung laden, um wirtschaftspolitische Forderungen und Umstände anzusprechen und vor allem anzuprangern. Denn Verbandspräsident Reinhold von Eben-Worlée scheut die Konfrontation nicht. Anstatt herzlicher Willkommensworte hält er für seine Gäste harsche Kritik bereit. 79% der befragten Familienbetriebe seien unzufrieden mit der Wirtschaftspolitik der Koalition, donnert ihr Präsident zum Auftakt.
Die Jahrestagung ist ein erstes Schaulaufen im Rennen um die Kanzlerschaft. Denn Eben-Worlée will im Wahlkampf aktiv mitmischen und sicher ist die Gunst der Familienclans noch keinem Kandidaten. Laschet spricht den Unternehmern zwar aus der Seele, wenn er moniert, dass eine Vermögensteuer, wie seine schärfste Kontrahentin Baerbock sie fordert, bürokratisch und nicht zielführend sei. Doch ob das den Familienunternehmen reicht, ist fraglich. Stellte Eben-Worlée doch nur kurz zuvor der Wirtschaftskompetenz der Union das Zeugnis „katastrophal schlecht“ aus und erkannte zudem die Nähe zu den Grünen an, zumindest beim generationsübergreifenden Element Nachhaltigkeit. Zugleich warnte er aber auch vor der Schlagkraft einer Vermögensteuer für inhabergeführte Betriebe.
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