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Bayer – Baumann will Aktionäre mit Abbitte besänftigen

Bayer hat Gyphosat-Risiken bei der Monsanto-Übernahme blauäugig unterschätzt.
Bayer hat Gyphosat-Risiken bei der Monsanto-Übernahme blauäugig unterschätzt. © Bayer

_ Milliarden-Abschreibungen auf Monsanto, tiefrote Zahlen und ein lausiger Aktienkurs. 2020 war für Bayer ein Horrorjahr. Entsprechend frustriert sind die Aktionäre, die sich am Dienstag (27.4.) vor ihren Laptops zur virtuellen HV versammeln werden. Die Fondsgesellschaft Deka will deshalb gegen die Entlastung der Bayer-Führung um Vorstandschef Werner Baumann stimmen.

Eine ähnliche Demütigung wie 2019, als die HV dem Bayer-Vorstand die Entlastung verweigerte, ein zuvor noch nie dagewesener Vorgang im DAX, dürfte Baumann diesmal aber erspart bleiben. So empfiehlt der führende Stimmrechtsberater ISS, die Fortschritte bei der Bewältigung des Glyphosat-Debakels zu honorieren. Das Abstimmungsergebnis über die Vorstandsentlastung dürfte dennoch zu einem aufschlussreichen Stimmungstest werden.

In seiner vorab publizierten HV-Rede gibt sich Baumann gleich zu Beginn demonstrativ zerknirscht. Der Vorstand habe die eigenen Erwartungen und die der Aktionäre im vergangenen Jahr nicht erfüllt. Die Entwicklung des Aktienkurses sei enttäuschend, gesteht der Bayer-Vorsteher unumwunden ein und gelobte zugleich, „sehr hart“ dafür arbeiten zu wollen, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Mit Blick auf das laufende Jahr hat Baumann aber auch aufmunternde Botschaften für seine Aktionäre im Gepäck. Die Zahlen für das erste Quartal präsentiert Bayer zwar erst am 12.5., es zeichne sich ab, dass der Konzern „erfolgreich ins Jahr gestartet“ sei. Insbesondere im Agrargeschäft stimme das Marktumfeld zunehmend positiv. Keine Neuigkeiten berichtet Baumann indes zum weiteren Verlauf der Glyphosat-Vergleichsverhandlungen in den USA. Die nächste Anhörung findet am 12.5. statt.

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