Kolumne

Munich Re – Wenning macht den Wirbelwind

Pünktlich zur HV am 30.4., auf der der langjährige Vorstandschef Nikolaus von Bomhard zurückkehrt und die Spitze des Aufsichtsrats übernimmt, tritt der vor zwei Jahren aufs Schild gehobene Munich Re-Chef Joachim Wenning endgültig aus dem Schatten seines Vorgängers. Er legt den Fokus nach Jahren der Zurückhaltung wieder auf Wachstum, kündigt mutig Übernahmen von Spezial- und evtl. sogar Erstversicherern an und schreckte auch vor im Vorstand nicht unumstrittenen Tabubrüchen wie dem Personalabbau in der lange als unantastbar geltenden Rückversicherungssparte nicht zurück.

Wie wir hören, sollen noch in diesem Jahr umfangreiche Maßnahmen zur Reduzierung der Komplexität folgen. An der Börse kommt all dies gut an. Seit Wennings Start haben die Münchener, die zum ersten Mal überhaupt ein Gewinnziel für drei Jahre veröffentlichen (2,8 Mrd. Euro in 2020), bereits um 25% zugelegt. Mit mindestens stabilen Dividenden und weiteren Aktienrückkäufen soll die reichlich vorhandene Überschussliquidität von je nach Sichtweise bis zu 10 Mrd. Euro an die Aktionäre ausgekehrt werden. Beim Total Shareholder Return lagen 2018 laut Wenning nur noch die Rivalen Scor (wegen Übernahmefantasie) und die gut gemanagte Hannover Rück vor Munich Re. So lange der neue CFO Christoph Jurecka noch Zeit braucht, um in die Schuhe von CFO-Legende Jörg Schneider hineinzuwachsen, bestreitet Wenning völlig selbstverständlich auch die Konzern-Road Shows.

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